Samstag, 30. April 2011

Royal wedding: auch anglikanische Schwestern tragen hässliche Schuhe





Diesmal handelt es sich also um ein paar Reebok Classics. 

II Sonntag in der Osterzeit


Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder versammelt, und Thomas war dabei. Die Türen waren verschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch!
Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger aus - hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!
Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott!
Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. (Joh 20, 26-29)

Gottes Macht behütet euch durch den Glauben, damit ihr das Heil erlangt, das am Ende der Zeit offenbart werden soll. Deshalb seid ihr voll Freude, obwohl ihr jetzt vielleicht kurze Zeit unter mancherlei Prüfungen leiden müsst. Dadurch soll sich euer Glaube bewähren, und es wird sich zeigen, dass er wertvoller ist als Gold, das im Feuer geprüft wurde und doch vergänglich ist. So wird (eurem Glauben) Lob, Herrlichkeit und Ehre zuteil bei der Offenbarung Jesu Christi. Ihn habt ihr nicht gesehen, und dennoch liebt ihr ihn; ihr seht ihn auch jetzt nicht; aber ihr glaubt an ihn und jubelt in unsagbarer, von himmlischer Herrlichkeit verklärter Freude, da ihr das Ziel des Glaubens erreichen werdet: euer Heil. (1 Petr 1, 5-9)

Petrus Canisius; über das Herz Jesu

Petrus Canisius

M o r g e n g e b e t, um das Herz Christi zu grüßen.

Ich lobe und benedeie, ich preise und grüße das süßeste und mildreichste Herz Jesu Christi, meines getreuesten Liebhabers. Ich sage dir Dank für den treuen Schutz, womit du mich diese Nacht beschützest hast, und für allen Lobpreis, alle Danksagung und alles andere, was ich schuldig war, und das du Gott dem Vater dargebracht hast. Und nun, mein einziger Liebhaber, opfere ich dir mein Herz auf wie eine blühende Rose, auf deren Anmut dein Auge den Tag hindurch ruhen und deren Duft dein göttliches Herz erfreuen möge. Ich opfere dir mein Herz auf, damit du es als Kelch benützest, woraus du deine eigene Süßigkeit trinkest mit allem, was du an diesem Tage in mir zu wirken dich würdigest. Endlich opfere ich dir mein Herz, damit es für dich eine kostbare Frucht sei, würdig deines königlichen Gastmahles. Wandle mein Herz, so in dich um, dass es fürderhin nur in dir sich glücklich fühle. Auch bitte ich dich, dass alle meine Gedanken, Worte, Werke und mein Wille gelenket werde nach dem Wohlgefallen deines allerheiligsten Willens. Amen.

B e i m S t u n d e n s c h l a g oder zu Beginn eines Werkes.

Ich lobe und preise dich, süßester und gütigster Jesu, in allem und alles Gute, das deine glorreiche Gottheit und heiligste Menschheit in uns durch das edelste Werkzeug deines Herzens gewirkt hat und noch wirken wird in alle Ewigkeit.

V o r d e m E i n s c h l a f e n im Bette.

Nimm jeden Atemzug auf in Vereinigung mit dem Dank, welchen die Heiligen aus deinem Herzen, o guter Jesu schöpften, und dir Dank sagten für die ihnen gewährten Gaben. Ich will atmen in Vereinigung jeglichen Gebetes, das aus deinem göttlichen Herzen, guter Jesus, in alle Heiligen überströmte, und zum Heile aller Lebenden und Abgestorbenen; ich verlange und wünsche, dass du jeden meiner Atemzüge im Schlafe, als in dieser Meinung getan und zu dir emporgesandt, annehmest.

Durch diese Stoßgebete gesichert, wirst du sicher entschlafen, und derjenige, der den Wünschen einer liebenden Seele nichts versagen kann, wird durch seine göttliche Macht jene Wünsche erfüllen.

Freitag, 29. April 2011

Deutsche Dominikaner und das Herz Jesu: Albertus Magnus

In einer größeren Schrift über die Eucharistie führt der heiliger Dominikaner Albertus Magnus (1193- 1280) aus, wie die Liebe des göttlichen Herzens gewesen ist, die uns die Eucharistie geschenkt hat. Er bespricht dabei das heilige Sakrament als Gnade, Geschenk und Speise, als Vereinigung, Opfer und Sakrament. Gleich zu Anfang, weist er auf das Herz des Herrn als den tiefsten Grund der Eucharistie hin.

Das Herz des Herrn, das ganz und gar Gnade ist, in dem die Seele und die Gottheit wohnt, ist die goldene Bundeslade. Darin ist das Manna der Gnade enthalten, die uns die Eucharistie spendet. Denn ohne jegliches Verdienst haben wir ein so hohes Gut der Gnade empfangen. Hier ist in Wahrheit ´Gnade und Wahrheit durch Jesus Christus geworden (Joh 1,17).

Eucharistie wird das Sakrament genannt, weil es uns von der höchsten Freigiebigkeit Gottes gegeben ward. Sie zeigt sich in sechs Dingen, die das Herz in Liebe überwallen lassen: Güte und milde Herablassung, Zuneigung und Mitleid, Liebe und Erbarmen.

Die Güte will sich anderen mitteilen und auf andere überströmen, wie Dionysius sagt. Die Liebe geht hervor aus einem in Glut sich beständig verzehrenden Herzen und will voll Erbarmen anderen sich reichlich mitteilen. Durch die Liebe, die wie ein Feuer das Herz entflammt und sich ganz und gar für den verzehrt, den es liebt, wurde das göttliche Herz zu der übergroßen Freigiebigkeit bewogen, uns die Gnaden zu bereiten. Dies also ist es gewesen, was das Herz Gottes in seiner unermesslichen Freigiebigkeit zu dieser Gnade bewogen hat. All sein Gut lässt er in uns überströmen gleich einem Strom der Freude.

Donnerstag, 28. April 2011

Die Kartause - Teil IV - der Spaziergang



Wie der heilige Bruno sagt, wird der allzu schwa che Geist, wenn er durch die strenge Zucht und das geistliche Bemühen ermüdet ist, oft durch die Lieblich keit der Einöde und die Schönheit der Flur aufgerichtet und neu belebt. Daher gehen die Patres einmal in der Woche spazieren, ausgenommen die Karwoche. Die Brüder aber haben einmal im Monat einen Spaziergang. Die Teil nahme ist ihnen freigestellt; sie sollen sich aber wenigstens drei- bis viermal im Jahr daran beteiligen. Bei diesem Spaziergang können nach dem Urteil des Priors Patres und Brüder zusammen gehen. (aus den Statuten des Kartäuserordens)















Unsere Spaziergänge sollen dazu dienen, daß sie die Einheit unserer Seelen und ihren geistlichen Fortschritt fördern. Darum sollen alle denselben Weg zusammen gehen, damit abwechselnd ein jeder mit dem anderen sprechen kann. Scheint es aber aus einem ver nünftigen Grund besser, kann man auch zwei oder drei Gruppen bilden. Muß man unterwegs notgedrungen durch benachbarte Dörfer gehen, soll man sich damit begnügen durchzugehen und große Bescheidenheit wahren. Niemals soll man die Häuser von Weltleuten betreten. Man soll sich mit Fremden in kein Gespräch einlassen und nichts an sie verteilen. Auf den Spazier gangen soll man auch nicht essen oder trinken außer frisches Wasser, falls man an einen Brunnen kommt.



Diese Unterhaltungen sind eingeführt, damit sie die gegenseitige Liebe fördern und eine Hilfe für die Einsamkeit -bieten. Wir sollen uns in acht nehmen vor Geschwätzigkeit, Schreien und ungebührlichem Lachen. Unsere Gespräche seien weder leer noch weltlich, sondern gottbezogen. Selbst den bloßen Anschein von übler Nachrede oder Murren sollen wir sorgfältig mei den. Bei Meinungsverschiedenheiten sollen wir fähig sein, auf den anderen zu hören, und uns bemühen, seine Ansicht zu verstehen, damit das Band der Liebe unter allen Umständen fester werde. (aus den Statuten des Kartäuserordens)





Mittwoch, 27. April 2011

Die Kartause - Teil III - die Küche :-)


Die Geistessammlung wird den Bruder bei der Arbeit zur Beschauung führen. Um diese Sammlung zu erlangen, darf er während seiner Beschäftigung stets zu kurzen Stoßgebeten seine Zuflucht nehmen und auch manchmal die Arbeit zu kurzem Gebet unterbrechen. (aus den Statuten des Kartäuserordens)



Die Brüder widmen sich zu den festgesetzten Stunden ihren Arbeiten, damit sie, während sie für die Bedürfnisse des Hauses sorgen, durch ihre Arbeit in Vereinigung mit Jesus, dem Sohn des Zimmermanns, die ganze Schöpfung zum Lob der Herrlichkeit Gottes führen und den Vater verherrlichen, indem sie den ganzen Menschen dem Erlösungswerk beigesellen. Im Schweiß und in der Mühsal der Arbeit finden sie nämlich einen kleinen Teil des Kreuzes Christi, durch das sie, dank des Lichtes seiner Auferstehung, des neuen Himmels und der neuen Erde teilhaftig werden. (aus den Statuten des Kartäuserordens)



Damit die Brüder ihre Berufung besser leben können, soll ihre Arbeit so eingeteilt werden, daß möglichst jeder einzelne für sich allein arbeitet, auch wenn mehrere Brüder in der gleichen Obedienz beschäftigt sind. (aus den Statuten des Kartäuserordens)






Obedienzen wie Küche und Depense, die häufig miteinander verkehren, sollen so eingerichtet sein, daß Liebe und Eintracht zwischen ihnen herrschen und das Stillschweigen nicht verletzt wird. Denn alles muß offenbar machen, wie gut und schön es ist, wenn Brüder miteinander in Eintracht wohnen. (aus den Statuten des Kartäuserordens)



Gott hat seinen Diener in die Einsamkeit geführt, um zu seinem Herzen zu sprechen. Aber nur wer in der Stille lauscht, nimmt das sanfte, leise Säuseln wahr, in dem der Herr sich offenbart. In der ersten Zeit fällt uns wohl das Schweigen schwer. 'Bleiben wir aber hierin treu, so steigt nach und nach gerade aus unserem Schweigen etwas in uns auf, das uns dazu drängt, noch mehr zu schweigen. (aus den Statuten des Kartäuserordens)



Allzeit soll die Einfachheit in den Speisen ge wahrt werden. Das gilt auch für Festtage, obschon wir dann unsere innere Freude auch nach außen mäßig zeigen dürfen. Glaubt aber der Prior, etwa eingedrunge nen Mißbräuchen Einhalt gebieten zu müssen, sollen sich alle freudig seiner Anordnung fügen. (aus den Statuten des Kartäuserordens)



Die Essensausgabe



Das Refektorium



Die Zellenmönche halten in jeder Woche eine Abstinenz, die gewöhnlich am Freitag ist. An diesem Tag begnügen sie sich mit Brot und Wasser. Zu bestimmten Zeiten und Tagen halten sie das Ordensfasten, bei dem sie nur einmal am Tag essen. (aus den Statuten des Kartäuserordens)

Dienstag, 26. April 2011

Kartause Teil II - die Patreszelle


 Die Liebe zum Herrn, das Gebet und der Eifer für die Einsamkeit bilden ein einigendes Band zwischen den Zellenmönchen. Daher sollen sie sich als wahre Jünger Christi erweisen, nicht so sehr durch den Namen als durch die Tat. Sie sollen nach gegenseitiger Liebe streben und untereinander eines Sinnes sein, sich ge genseitig ertragen und einander vergeben, wenn einer dem ändern etwas vorzuwerfen hat, damit sie einträchtig und mit einem Munde Gott preisen. (aus den Statuten des Kartäuserordens)











Um die Zeit unseres Ordenslebens nicht unnütz in der Zelle zu verbringen, müssen wir uns in erster Linie tatkräftig und besonnen zugleich den uns angemes senen Studien widmen; nicht weil es uns reizt, zu ler nen oder Bücher herauszugeben, sondern weil die weise geregelte Lesung die Seele zuverlässiger unterrichtet und die Grundlage für die Betrachtung der himmlischen Dinge bietet. Es irren nämlich jene, die meinen, leicht zu einer tieferen Vereinigung mit Gott erhoben werden zu können, wenn sie das Studium des Gotteswortes ent weder vorher vernachlässigen oder nachher aufgeben. Suchen wir daher, indem wir uns mehr mit dem Mark des Sinnes als mit dem Schaum der Worte beschäftigen, die göttlichen Geheimnisse mit jener Wißbegier zu erfor schen, die aus der Liebe hervorgeht und die Liebe entflammt. (aus den Statuten des Kartäuserordens)










Die Vertrautheit mit Gott engt aber das Herz nicht ein, sondern macht es weit, so daß es die Mühen und Nöte der Welt sowie die großen Anliegen der Kirche in Gott zu umfangen vermag. Es ist angebracht, daß die Mönche darüber in etwa Bescheid wissen. Die ehrliche Sorge um die Mitmenschen soll sich jedoch nicht in der Befriedigung der Neugier, sondern in der inneren Ver einigung mit Christus vollziehen. Auf den Geist in seinem Innern lauschend, soll jeder unterscheiden, was er in seine Gedankenwelt aufnehmen kann, ohne das Ge spräch mit Gott zu stören. (aus den Statuten des Kartäuserordens)







Durch die Handarbeit übt sich der Mönch in der Demut und bringt den ganzen Leib in Dienstbarkeit, um dadurch besser die Festigkeit der Seele zu errei chen. Deshalb kann er sich zur festgesetzten Zeit (46.8) mit Handarbeiten beschäftigen, die wirklich von Nutzen sein sollen. Denn mit überflüssigen und nichtigen Arbeiten darf man die kostbare, einem jeden zur Verherrlichung Gottes geschenkte Zeit nicht vergeu den. Damit wird aber in dieser Zeit die Nützlichkeit einer Lesung oder eines Gebetes nicht ausgeschlossen. Ja, wir werden sogar ermahnt, bei der Arbeit immer wenigstens zu kurzen Stoßgebeten unsere Zuflucht zu nehmen. Zuweilen dient auch das Gewicht der Arbeit den unruhig treibenden Gedanken als ein Anker, wodurch das Herz ohne Ermüdung des Geistes dauernd fest in Gott ruhen kann. (aus den Statuten des Kartäuserordens)



Unser Bemühen und unsere Berufung bestehen vornehmlich darin, im Schweigen und in der Einsamkeit Gott zu finden. Denn dort unterhalten sich der Herr und sein Diener häufig miteinander, wie jemand mit seinem Freund. Oft zieht dort das Wort Gottes die treue Seele an sich, der Bräutigam verbindet sich mit seiner Braut, Himmlisches wird dem Irdischen, Göttliches dem Menschlichen geeint. Doch zumeist ist es ein langer Weg, auf dem man durch dürre und wasserlose Gegend bis zum Quell des lebendigen Wassers pilgert. (aus den Statuten des Kartäuserordens)




In der Regel sollen die Patres nicht zu Arbeiten außerhalb ihrer Zelle eingesetzt werden, zumal nicht in den Obedienzen der Brüder. Werden aber dennoch einmal einige Patres gleichzeitig für dieselbe Arbeit bestimmt, dürfen diese zwar miteinander über das zu ihrer Arbeit Dienliche sprechen, jedoch nicht mit Hin zukommenden (aus den Statuten des Kartäuserordens)



Die Strenge der Klausur würde aber in eine phari säische Beobachtung der Regel verkehrt, wenn sie nicht ein Zeichen jener Herzensreinheit wäre, der al lein die Verheißung gilt, Gott zu schauen. Wer sie er langen will, muß sehr abgetötet sein, vor allem im Hinblick auf die natürliche Neugier, die der Mensch für menschliche Angelegenheiten an sich erfährt. Wir dürfen nicht durch Haschen nach Neuigkeiten und Gerüchten unsere Phantasie durch die Welt schweifen lassen. Unser Anteil ist es vielmehr, verborgen im Schutz des Ange sichtes Gottes zu weilen. (aus den Statuten des Kartäuserordens)

Die Kartause - teil I

Wohl hat mir keine Erfahrung zu tief berührt wie das Besuch einer Kartause. Angespornt von den vielen Büchern über Klöster und insbesondere über Kartäuser habe ich mir gewünscht ich hätte auch so eine Berufung.

Fünf mal habe ich die Kartause besucht; das erste Mal nur 2,5 Tage, dann aber jeweils 30 Tage. Bei meinem ersten Besuch hat mir die Angst gepackt und ich bin buchstäblich geflohen; später habe ich mit Laienbrüdern arbeiten, wohnen und beten dürfen.

Die Kartause ist ein Vorgeschmack des Himmels; seine einzige Daseinsberechtigung ist Gott und das Lob Gottes; sei es in der Zelle, sei es bei der Arbeit, sei es in der Kirche. Alles ist auf Gott ausgerichtet. Nun, jeder ist nicht für diesen Vorgeschmack bestimmt, und ich habe feststellen müssen dass ich es auf keinem Fall bin.

Die Berufung

Jahrelang habe ich "Ordentliche" Berufung gesucht, nur um festzustellen dass ich wohl keine habe. Ich habe sie alle besucht: Karmelitten, Benediktiner, Trappisten, Dominikaner, Kartäuser. Manchmal kurz, manchmal lang. Nun wie es mir scheint ist meine Berufung (irgendwo) eine weltliche Berufung.

Peu à peu möchte ich ein paar von meinen Erfahrungen posten und auch manche von den vielen Bilder die im Laufe der Jahre gemacht habe ins Netz stellen, um sie mit meinen verehrten drei Lesern zu teilen. 

Aus einer Augustinermissale (um 1436)


Kanonbild in einer Augustinermissale (1436). Das Bild zeigt die enge Beziehung des göttlichen Herzens zum bitteren Leiden wie auch zum heiligen Messopfer und zur Eucharistie. Am Anfang der Stillmesse ist als Kanonbild der Altar dargestellt, auf dem sich das Kreuz erhebt, in der Mitte desselben erscheint stark hervorgehoben das durchbohrte Herz, umgeben von allen Leidenswerkzeugen. Die vier anderen Wundmale sind nur angedeutet. Unter dem Herzen steht der Messkelch. Als Unterschrift las der zelebrierende Priester die Mahnung: „Inspice, o homo, et bibe passionem Domini“ – Schau, o Mensch, und trink das Leiden des Herrn!“

Samstag, 23. April 2011

Karsamstag

Surge, qui dormis,
et exsurge a mortuis,
et illuminabit te Christus
(Eph 5,14)

Aus einer Homilie am großen und heiligen Sabbat (Epiphanius (+ 515) zugeschrieben)

Der Abstieg des Herrn in die Welt des Todes

Was ist das? Tiefes Schweigen herrscht heute auf der Erde, tiefes Schweigen und Einsamkeit. Tiefes Schweigen, weil der König ruht. "Furcht packt die Erde, und sie verstummt" (Ps 76,9), weil Gott - als Mensch - in Schlaf gesunken ist und Menschen auferweckt hat, die seit unvordenklicher Zeit schlafen. Gott ist - als Mensch - gestorben, und die Unterwelt erbebt. Gott ist für kurze Zeit in Schlaf gesunken und hat die in der Welt des Todes auferweckt (vgl. Mt 27,52).

Er geht auf der Suche nach dem erstgeschaffenen Menscen wie nach dem verlorenen Schaf (vgl. Luk 15,3ff). Besuchen will er, "die völlig in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes" (Lk 1,79). Er kommt, um den gefangenen Adam und die mitgefangene Eva von ihren Schmerzen zu erlösen, er, zugleich Gott und der Eva Sohn (vgl. Gen 3,15).
Er fasst Adam bei der Hand, hebt ihn auf und spricht: "Wach auf, Schläfer, und steh auf von den Toten, und Christus wird dein Licht sein!" (Eph 5,14) Ich habe dich nicht geschaffen, damit du im Gefängnis der Unterwelt festgehalten wirst. "Steh auf von den Toten!" Ich bin das Leben der Toten. Steh auf, mein Geschöpf, steh auf, meine Gestalt, nach meinem Abbild geschaffen! Erhebe dich, lass uns weggehen von hier! Du bist in mir und ich in dir (vgl. Joh 17, 21.23), wir sind eine unteilbare Person. Deinetwegen wurde ich dein Sohn, ich, dein Gott. Für dich nahm ich, der Herr, deine Knechtsgestalt an. Für dich kam ich auf die Erde und unter die Erde, ich, der über den Himmeln thront. Für dich, den Menschen, bin ich ein Mensch geworden "ohne Hilfe, frei unter den Toten" (Ps 88, 5.6 (LXX)). Du wurdest vom Garten ausgestoßen, ich wurde vom Garten aus den Juden überliefert und in einem Garten begraben.

Sieh den Speichel in meinem Gesicht! Deinetwegen ließ ich es geschehen, um dir den Anhauch des Ursprungs wiederzugeben (Gen 2,7). Sieh die Backenstreiche, die ich empfing, um deine verderbte Gestalt nach meinem Bild wiederherzustellen.

Sieh die Spur der Geißelhiebe auf meinem Rücken, die ich mir gefallen ließ, um deine Sünden zu vernichten, die auf deinem Rücken lasten. Sieh meine Hände, die so glückverheißend mit Nägeln an das Kreuz geheftet sind, deinetwegen: denn du strecktest (einst) zu deinem Unglück deine Hände aus nach dem Holz. Ich entschlief am Kreuz, und die Lanze durchbohrte meine Seite, für dich, denn im Paradies fielst du in Schlaf und brachtest aus deiner Seite Eva hervor. Meine Seite heilte die Wunden deiner Seite. Mein Schlaf wird dich aus dem Schlaf der Totenwelt herausführen.

Fra Angelico (1395-1455): Grablegung Christi 

Freitag, 22. April 2011

Karfreitag...


O Haupt voll Blut und Wunden,
Voll Schmerz und voller Hohn,
O Haupt, zum Spott gebunden
Mit einer Dornenkron’,
O Haupt, sonst schön gezieret
Mit höchster Ehr’ und Zier,
Jetzt aber hoch schimpfieret:
Gegrüßet sei’st du mir!

Donnerstag, 21. April 2011

Gründonnerstag...

Dann ging er hin, zu sterben
aus liebevollem Sinn,
gab, Heil uns zu erwerben,
sich selbst zum Opfer hin.

aus dem Missale Romanum

Mittwoch, 20. April 2011

Deutsche Kartäuser und das Herz Jesu: Johannes Landsberger (Landspergius)

Wie im 13. Jahrhundert das Kloster zu Helfta, war die Kölner Kartause im 16. Jahrhundert eine besondere Stätte der Herz-Jesu-Verehrung. Auch von hier stammen viele neue Schriften für die Verbreitung der Herz-Jesu-Frömmigkeit, die sich weit über ihre Zeit und die Grenzen Deutschlands erstreckten. Es ist aber Johannes Landsberger (1490 – 1539) den man den Apostel der altdeutschen Herz-Jesu-Verehrung nennen kann. Sein Verdienst besteht darin dass er viel Schönes aus der deutschen Vorzeit in seinen Schriften zusammengefasst und zu wahren gewusst hat:

O welches Glück, alles Gute aus der unerschöpflichen Quelle des Herrn Jesu schöpfen zu können! Wie trostreich, an dieser Quelle der reinsten und süßesten Freuden sich nach Belieben laben zu dürfen! Wie überaus kostbar, ja unvergleichlich ist der Wohlgeruch deiner Vollkommenheit, o Jesu!

Jesus ladet ein, hinzutreten zu diesem Altar, zu diesem Heiligtum seines Herzens, ja er zieht, wie von selbst, die er einladet, an sich heran. Er ist der Führer derer, die er anzieht, er stärkt sie so sehr, dass sie fürder, ohne Gefahr zu ermatten, im Frieden seines Herzens ausruhen können.

O Liebe, unermessen groß,
Die uns aus Jesu Herzen fließt!
O süßes Herz,
Du öffnest weit die Allmacht deiner Güte,
Um uns zu retten um des Lebens Preis.

Sonntag, 17. April 2011

Thomas a Kempis: Gehe ein, gehe ein, meine Seele...

In der Nachfolge Christi spricht Thomas von Kempen (1380 – 1471) einmal andeutungsweise vom Herzen, „dem Inneren“ Jesu (interiora Jesu). Aber mit ausdrücklichem Hinweis auf das Herz des Herrn kehrt diese Stelle in seinen Predigten, Gebeten und Betrachtungen wieder. Zuerst wird die Bedeutung des verwundeten Herzens des Gekreuzigten dargelegt. Dann aber werden die Gnaden des Trostes und beseligender Liebe, des Eifers und der Hochherzigkeit als Lohn für die vertrauensvolle Hingabe der Seele an das heiligste Herz geschildert:

Gehe ein, gehe ein, meine Seele, in die rechte Seite deines gekreuzigten Herrn! Tritt ein durch die heilige Wunde zu dem liebreichsten Herzen Jesu, das aus Liebe von der Lanze durchbohrt ward, um zu ruhen in den Felsklüften (Hl 2,14) vor dem Trubel der Welt. Tritt hinzu, o Mensch, zu dem erhabenen Herzen, zu dem verborgenen Herzen, zu dem stillen Herzen, zu dem Herzen Gottes, das dir seine Pforte auftut. Tritt ein, Gottgesegneter, was stehst du draußen? Aufgetan ist dir die Quell des Lebens, der Weg des Heiles, die Arche des Himmels, der vielfacher Wohlgeruch entströmt. Dort ist die Quelle des göttlichen Stromes, den Durst der lechzenden Seele zu stillen. Nimm daher auch du aus dieser Quelle des Erlösers den Trunk der Liebe. Ziehe aus der Seite Jesu süße Tröstungen des Lebens, damit du nicht mehr in dir lebst, sondern in dem, der verwundet worden ist für dich. Gib dem dein Herz, der dir sein Herz öffnet.

Tritt ein durch die Pforte der heiligen Wunden zum Herzen des Erlösers. Er ladet dich ein einzutreten, er bittet dich, bei ihm zu bleiben, er verlangt danach, dass du ein Herz mit ihm habest. „Mein Sohn,“ so spricht er, „gib mir dein Herz.“ Nichts anderes verlangt Gott von dir; wenn du ihm das gegeben, hast du ihm das liebste Geschenk dargebracht. Gib es also Jesus und nicht einem anderen; gib es Christo und nicht der Welt; gib dein Herz der ewigen Weisheit und nicht einer nichtigen Weltweisheit. Denn darum hat er seine Seite weit öffnen und tief durchbohren lassen, dass der Weg dir offen stände, zum Herzen deines Geliebten zu gelangen, damit du in das Innerste des Gottessohnes eindringen und in wahrer Weisheit des Herzens mit ihm vereinigt werden könntest, damit du alle deine Neigung auf ihn wendest und alle deine Werke mit einfältigem Herzen ihm zu Ehren tuest, damit du ihm allein gefallest und ihm mit reinem Herzen und allen Kräften anzuhangen bestrebt seiest.

Freitag, 15. April 2011

Mein Goldstück: Der grosse Sonntags-Schott

Ich sammele Bücher. Ja, es ist eine Sucht geworden; ich kann es nicht lassen Bücher zu kaufen; auch wenn ich sie längstens gelesen habe und sie eigentlich nicht brauche. Es war immer so, aber seitdem es Amazon gibt, und seitdem es dort sogar noch gebrauchte Bücher für knappe 10 Cent gibt (pluss Versandkosten natürlich) ist die Krankheit gar nicht mehr im Griff zu halten.

Unter meinen Büchern habe ich natürlich ziemlich viel religiöse Literatur. Es gibt Breviere nach römischem und nach benediktinischem Ritus, alt und neu, Proprien für die Dominikaner, für die Karmeliten, Messbücher secundum Ioannem XXIII, secundum Pium V, secundum Paulum VI. Inzwischen ist die Sammlung an Mess- und Stundenbücher so groß geworden dass ich glatt eine mittelgrosse Niederlassung deutscher Ordenschwestern mit Gebetbüchern ausstatten könnte. Und sollten die Nönnchen sich für'n Wechsel in den Ausserordentlichen Ritus entscheiden, wäre es auch kein Problem (Bücher genug).

Nun, unter all diesen Perlen besitze ich ein Goldstück was mir ganz viel bedeutet. Es liegt immer auf meinem Schreibtisch und aus Sorge, dass es bald kaputtgeht nehme ich es selten in die Kirche mit. Es ist der 1975 herausgegebene GROSSE SONNTAGSSCHOTT mit den "Originaltexten der authentischen deutschen Ausgabe des Messbuchs und des Lektionars, ergänzt mit den lateinischen Texten des Missale Romanum."

Warum ist mir dieses Buch so lieb? Erstens muss jeder Katholik ein Messbuch besitzten, um sich auf die Feier der heiligen Messe vorzubereiten, um ggf. mitlesen zu können, wenn die Messe in fremder Sprache gefeiert wird, um nach der Messe über die Schriftlesungen nachsinnen zu können.

Ich bin ein Kind der Messe von Paulus VI, ich habe die Zeit der "alten" Messe nicht erlebt. Zwar habe ich den außerordentlichen Ritus aufgesucht; in Berlin, in New York, in Fontgombault, in Paris, aber noch habe ich keinen richtigen Zugang zu ihm. Wenn die "neue" Messe würdig und richtig gefeiert wird, fühle ich mich wie vor die Engel versetzt (diese Freude ist leider schon eine echte Seltenheit). Aus diesem Grund freue ich mich besonders über ein Messbuch des Novus Ordo. Es ist auch ein Sammlerstück, da es die Lesejahre A-B-C beinhaltet, statt diese dämlichen neuen Auflagen, die nur für ein Lesejahr gut sind (was für eine Verschwendung, denkt jemand noch an den Regenwald?), und da es die Gebete, Präfationen, den ganzen Messordo, ja eigentlich alles bis auf die Lesungen auch auf Latein hat, ist es mir besonders katholisch. Ich kann mir nicht vorstellen dass man je dieses Messbuch (im Gegensatz zum Messbuch von Pius V, das ja gerade eine Wiedergeburt erlebt) wiederauflegen wird, was ich schade finde. Zu guter Letzt: meine Ausgabe habe ich von einer von mir sehr geschätzte Ordensschwester bekommen; als ihre rabiaten Mitschwestern den Ofen mit diesen Messbüchern füttern wollten (denn was will man noch mit Latein?), hat sie eins für mich versteckt. Vergelt's Gott!

Früher war das Besitzen eines Messbuchs, eines Schotts gang und gäbe. Jetzt ist es nicht mehr selbstverständlich. Wie praktisch wär's wenn man immer das Messbuch in der Tasche oder im Rucksack dabei haben könnte. Heute, wenn man in Sommerferien verreist, braucht ja der arme Gläubige mindestens einen Umzugswagen, um sein Sonntagsmessbuch, sein Wochentagsmessbuch Band I, sein Wochentagsmessbuch Band II, vielleicht sein Brevier mitzukriegen. Wie praktisch wäre es mit einem einzigen Messbuch für Sonn- und Werktage (einiges wiederholt sich doch).

Bei ZAVB.com und Amazon.de scheint es den grossen Sonntags-Schott gebraucht zu geben.

„Spiegel der göttlichen Liebe. Jesus. Maria“ - Speculum divini amoris.


„Spiegel der göttlichen Liebe. Jesus. Maria“ - Speculum divini amoris. Die Miniatur des 15. Jahrhunderts zeigt in ein und derselben Darstellung das Herz Jesu und das Herz Mariä. Als Herz Jesu ist es von der Lanze und dem Pfeil als Herz Mariä senkrecht vom Schwerte durchbohrt.

Donnerstag, 14. April 2011

Die Gottesmutter aus dem "Karmel Totus Tuus", Tromsø

Ein kleiner Flyer zum 20-jährige Jubiläum der Gründung des Karmelittinnenklosters Totus Tuus, Tromsø. Bilder aus Tromsø gibt es ein anderen Mal.

   

Klosterneuburger Marginalien: Weltrekord!

Klosterneuburger Marginalien: Weltrekord!: "Das neue Blog Domine memento mei cum veneris in regnum tuum hat - wenn ich mich nicht verzählt habe - am ersten Arbeitstag gleich mal schlan..."

oh... :-) also 4 leser... der hund, der blinddarm, das mimöschen und Dom Alipius... :-)

Sehr zur Freude unserer Leser aus Heidelberg; das Stundengebet


Aus Heidelberg: Eine göttliche Aufgabe

Das Stundengebet vereint auf einzigartige Weise die Kirche durch Raum und Zeit: Wie eine Welle läuft es mit der Sonne um den Globus und lobt Gott ununterbrochen durch den Gesang der Psalmen; durch die Jahrtausende verbindet es uns mit Christus, der die selben Psalmen betete, mit allen Christen, die sie vor uns beteten und mit dem Volk der ersten Bundes.

Der hl. Benedikt nennt das Stundengebet „officium divinum“ - eine göttliche Aufgabe.
Das II. Vatikanische Konzil brachte den Wunsch zum Ausdruck, dass die „liturgia horarum“ – die Stundenliturgie - zum Gebet des gesamten Gottesvolkes werden sollte. Allen sollte es möglich sein, allein oder in Gemeinschaft, teilzunehmen an diesem offiziellen Gebet der Kirche, „das Christus vereint mit seinem Leibe an seinen Vater richtet“ (Sacrosanctum concilium 84).
Das Stundengebet der Kirche ist eine kostbare Liturgieform, die das ganze Gottesvolk in all seinen Ständen -Priester, Ordensleute und Laien - betet.

In Heidelberg beten wir die Vesper (Abendlob) in St. Raphael, Neuenheim jeden Donnerstag um 18:30 und in der Marienkapelle der SE Heidelberg-Süd jeden 2. und 4. Sonntag im Monat um 18:00. Die Komplet, das Nachtgebet der Kirche wird in Latein jeden Dienstag um 21:00 in St. Raphael gebetet. Die Benediktiner der Abtei Neuburg beten täglich alle Horen des benediktinischen Stundengebets und laden zum Mitbeten ein.

Adressen und Kontakt:
St. Raphael, Werderstr. 51, 69120 Heidelberg; www.se-nord-hd.de.
Marienkapelle, Gemeindehaus Rohrbach, Rathausstraße 28, 69126 Heidelberg
Abtei Neuburg: www.stift-neuburg.de

Aus dem Katechismus der Katholischen Kirche: heiliger Namen Jesu

”Jesus” bedeutet auf Hebräisch „Gott rettet“. Bei der Verkündigung gibt der Engel Gabriel ihm den Namen Jesus, der besagt, wer er ist, und zugleich, wozu er gesandt ist. Weil niemand „Sünden vergeben“ kann „außer dem einen Gott“ (Mk 2,7), ist er es, der in Jesus, seinem menschgewordenen ewigen Sohn, „sein Volk von seinen Sünden erlösen“ wird (Mt 1,21). In Jesus fasst also Gott sein ganzes Heilswirken für die Menschen zusammen.

(Katechismus der Katholischen Kirche #430)

Ludwig von Granada: Geheiligt werde dein Name

In wunderschöner Ordnung folgt diese Bitte: Geheiligt werde dein Name. Denn habe ich bereits dein Kindesrecht erlangt, so ist meine erste vorzügliche Pflicht, dass ich die Glorie deines heiligen Namens, den Sieg deines Reiches und die Erfüllung deines Willens aller Orten und ohne Unterlass fördere. Was anders fordert auch diese Bitte von mir, als dass ich nach erhaltener Sohneswürde zum Besitz derselben schreite, und alle Pflichten, die dem Sohn obliegen, mit Liebe und Rechtlichkeit erfülle? Wie ein Mensch, der zum Könige, zum Bischofe, oder zu sonst einer hohen Würde erwählt ward, sogleich Besitz von dieser Ehrenstelle nimmt, und darauf sinnt, was seines neuen Amtes ist, so beginne auch ich, nachdem diese neue Würde mir zu Teil ward, nach dem Besitz derselben mich zu sehnen, schreite zu Werke, und verlange, was dem Sohne eines solchen Vaters ziemt: die Ehre deines hochheiligen Namens, die Vermehrung deiner Ehre, die Verbreitung deines Reiches nach meinen Kräften zu fördern, dass dasselbe der ganzen Welt kund werde, und alle deinen heiligen Namen anbeten und verherrlichen. Seinen eigenen Nutzen fördert der Mensch hierdurch, da er mit Gewissheit weiß, dass der Ruhm des Vaters zugleich der Ruhm des Sohnes ist, wie die heilige Schrift es uns bezeugt.

Wohl ist es mir bewusst, o Herr! dass Du meiner Güter nicht bedarfst; denn schwiegen auch die Zungen aller Sterblichen, so rufen alle Geschöpfe mit mächtiger Stimme, preisen Deine Glorie, und fordern einander zu Deinem Lob auf. Schauen wir die himmlischen Geister, so feiern dieselben unablässig Deine Glorie, und singen Dein Lob ohne Unterlass. Wenden wir uns zu dem wunderbaren Bau des Himmels, und betrachten wir mit offenen Augen die Wunder desselben, die Eintracht der untereinander kämpfenden Elemente, die Ebbe und Flut des Meeres, die Quellen sprudelnden Wassers, den beständigen Lauf der Flüsse, die so große Mannigfaltigkeit der Bäume, die unendlich verschiedene Grüne der Kräuter, die Gattungen und Arten so unzählig vieler Tiere, und die Wunder so vieler Dinge, die alle Art und Unzahl übersteigen, und alle nach der eigenen Kraft wirken, womit Deine Hand sie begabt hat: was anders rufen sie uns zu; was anders verkündigen sie uns, als die Herrlichkeit und den Glanz Deines Namens! Alle rufen sie mit lauter Stimme: Du allein bist der lebendige Gott, Du allein der Allmächtige, der Allweise, der Allgütige, der Allerbarmer; Du allein bist gerecht, allein wahrhaft und wunderbar, Du allein würdig, dass alle Wesen ohne Unterlass Dich loben.

Aus ganzen Herzen also wünsche ich, o Gott! dass Dein Name auf der ganzen Erde geheiligt werde, dass alle Zungen und Völker, dass alle Geschlechter und Alter aller Zeiten und Orte sich vereinigen, Deinen heiligen Namen zu preisen und zu verherrlichen. O mein Herrscher! nicht um irdische Reichtümer, nicht um weltliche Ehre, nicht um sinnliche Freuden flehe ich zu Dir; um dies Einzige bitte ich Dich, dass Dein Name geheiligt und auf der ganzen Erde verherrlicht werde! Dies sei meine erste und vorzügliche Bitte, dies mein erster Gedanke, dies das Ziel und die Sehnsucht meines Verlangens. Denn mächtiger als jede andere Liebe muss die Liebe sein, die Dir gebührt. Und verlange ich die Glorie und Seligkeit des Himmels nach diesem Leben, so verleihe mir, o Gott! dass ich sie nicht sowohl zu meinem eigenen Wohl als zu Deinem Ruhme verlange, und die seligen Bewohner Deines ewigen Reiches darum hochbeglückt achte,

Elisabeth von der Dreifaltigkeit

Elisabeth von der heiligsten Dreifaltigkeit, eigentlich Élisabeth Catez, (* 18. Juli 1880 in Bourges, Frankreich; † 9. November 1906 in Dijon, Frankreich) war Karmelitin und Mystikerin.
Élisabeth (Sabeth) Catez, die Tochter eines französischen Hauptmanns, wurde am 22. Juli 1880 getauft. Schon als Mädchen war sie von auffallend tiefer Frömmigkeit, wurde zunächst aber Pianistin. Mit 21 Jahren trat sie dem Orden der Unbeschuhten Karmelitinnen in Dijon bei und nahm zur Einkleidung den Ordensnamen Elisabeth von der heiligsten Dreifaltigkeit an. Im Karmel von Dijon-Flavignerot fand sie die Erfüllung ihres Lebensgrundsatzes: „Leben wir mit Gott wie mit einem Freund, haben wir lebendigen Glauben, um durch alles hindurch mit ihm vereinigt zu sein”. Nach dem Noviziat legte sie am 11. Januar 1903 ihre Gelübde ab. Ihr Gebet „Elevation à la Trinité” schrieb sie am Abend des 21. November 1904. Es gilt als eines der schönsten Gebete der Christenheit.


Elisabeth von der heiligsten Dreifaltigkeit starb im Alter von 26 Jahren an der Addison-Krankheit. Ihre Reliquien werden in der Kirche St. Michel in Dijon verehrt. Im Karmel von Dijon-Flavignerot ist ihre frühere Zelle und ein kleines Museum mit Erinnerungsstücken zu besichtigen. Am 25. November 1984 wurde sie von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. Ihr Gedenktag ist der 9. November.

O mon Dieu Trinité que j'adore - Elisabeth von der Dreifaltigkeit



O mon Dieu, Trinité que j'adore, aidez-moi à m'oublier entièrement pour m'établir en vous, immobile et paisible comme si déjà mon âme était dans l'éternité. Que rien ne puisse troubler ma paix, ni me faire Sortir de vous, ô mon Immuable, mais que chaque minute m'emporte plus loin dans la profondeur de votre Mystère. Pacifiez mon âme, faites-en votre ciel , votre demeure aimée et le lieu de votre repos. Que je ne vous y laisse jamais seul, mais que je sois là tout entière, tout éveillée en ma foi, tout adorante, toute livrée à votre Action créatrice.

O mon Christ aimé crucifié par amour, je voudrais être une épouse pour votre Cœur, je voudrais vous couvrir de gloire, je voudrais vous aimer... jusqu'à en mourir! Mais je sens mon impuissance et je vous demande de me « revêtir de vous même», d'identifier mon âme à tous les mouvements de votre âme, de me submerger, de m'envahir, de vous substituer à moi, afin que ma vie ne soit qu'un rayonnement de votre Vie. Venez en moi comme Adorateur, comme Réparateur et comme Sauveur.

O Verbe éternel, Parole de mon Dieu, je veux passer ma vie à vous écouter, je veux me faire tout enseignable, afin d'apprendre tout de vous. Puis, à travers toutes les nuits, tous les vides, toutes les impuissances, je veux vous fixer toujours et demeurer sous votre grande lumière; ô mon Astre aimé, fascinez-moi pour que je ne puisse plus sortir de votre rayonnement.

O Feu consumant, Esprit d'amour, « survenez en moi» afin qu'il se fasse en mon âme comme une incarnation du Verbe: que je Lui sois une humanité de surcroît en laquelle Il renouvelle tout son Mystère. Et vous, ô Père, penchez-vous vers votre pauvre petite créature, « couvrez-la de votre ombre », ne voyez en elle que le « Bien-Aimé en lequel vous avez mis toutes vos complaisances ».

O mes Trois, mon Tout, ma Béatitude, Solitude infinie, Immensité où je me perds, je me livre à vous comme une proie. Ensevelissez-vous en moi pour que je m'ensevelisse en vous, en attendant d'aller contempler en votre lumière l'abîme de vos grandeurs.



Übersetzungen: (aus http://elisabeth-dijon.org/:)
O mein Gott, Dreifaltigkeit, die ich anbete : Hilf mir, mich ganz zu vergessen, um mich in Dir niederzulassen, regungslos and friedvoll, so als weilte meine Seele bereits in der Ewigkeit. Nichts soll meinen Frieden stören können, nichts soll mich aus Dir herausfallen lassen, o mein Unwandelbarer; vielmehr soll mich jede Minute weiter in die Tiefe Deines Geheimnisses hineinführen. Schenk Frieden meiner Seele, mach sie zu Deinem Himmel, zu Deiner geliebten Wohnung and dem Ort Deiner Ruhe. Gib, daß ich Dich dort nie allein lasse, sondern ganz da bin, ganz wach in meinem Glauben, ganz anbetend, ganz ausgeliefert an Dein schöpferisches Handeln.

O mein geliebter Christus, aus Liebe gekreuzigt, ich möchte eine Braut für Dein göttliches Herz sein, ich möchte Dich mit Ehre überschütten, ich möchte Dich lieben ... ja, aus Liebe sterben! Aber ich fühle mein Unvermögen, and ich bitte Dich: „Bekleide mich mit Dir selbst", mach meine Seele mit allen Regungen Deiner Seele gleichformig, überflute mich, durchdringe mich, setze Dich an meine Stelle, damit mein Leben nur mehr ein Widerschein Deines Lebens sei. Komm, bete an, heile and erlöse in mir !

O ewiges Wort, Wort meines Gottes, ich will mein Leben damit verbringen, auf Dich zu hören, ich will ganz offen and gelehrig sein, um alles von Dir zu lernen. Sodann will ich durch alle Nächte, alle Leere and alles Unvermögen hindurch immer den Blick auf Dich richten and in deinem hellen Licht bleiben. O mein geliebter Stern, banne mich fest, damit ich nie mehr aus Deinem Strahlenkreis herausfallen kann.

O verzehrendes Feuer, Geist der Liebe, „komm über mich", damit in meiner Seele gleichsam eine Inkarnation des Wortes geschehe : damit ich Ihm eine weitere Menschheit sei, in der Er sein ganzes Mysterium erneuert. Und Du, o Vater, neige Dich zu Deinem armen, geringen Geschöpf herab, „bedecke es mit Deinem Schatten", sieh in ihm nur den „Viel-Geliebten, an dem Du Dein Wohlgefallen hast".

O meine Drei(faltigkeit), mein Alles, meine Seligkeit, unendliche Einsamkeit, Unermeßlichkeit, in die ich mich verliere, ich liefere mich Dir als Beute aus. Senke Dich ganz in mich hinein, damit ich mich in Dich versenke, bis ich einst in Deinem Licht zur Anschauung Deiner unermeßlichen Größe and Erhabenheit gelange.

Die Gottesmutter inmitten der Apostel


Das Herabkommen des Hl. Geistes an Pfingsten - Die Gottesmutter inmitten der Apostel (Teilansicht des Hochaltars der Klosterkirche Sankt Paulus, Berlin).




Die Lauretanische Litanei

Herr, erbarme dich.
Christus, erbarme dich.
Herr, erbarme dich.

Christus, höre uns.
Christus, erhöre uns.

Gott Vater im Himmel,
erbarme dich unser.
Gott Sohn, Erlöser der Welt
Gott Heiliger Geist
Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott

Heilige Maria
Bitte für uns.
Heilige Gottesgebärerin
Heilige Jungfrau der Jungfrauen
Mutter Christi
Mutter der Kirche
Mutter der göttlichen Gnade
Du reine Mutter
Du keusche Mutter
Du unversehrte Mutter
Du unbefleckte Mutter
Du liebenswürdige Mutter
Du wunderbare Mutter
Du Mutter vom guten Rat
Du Mutter des Schöpfers
Du Mutter des Erlösers
Du Mutter der Barmherzigkeit
Du kluge Jungfrau
Du ehrwürdige Jungfrau
Du lobwürdige Jungfrau
Du mächtige Jungfrau
Du gütige Jungfrau
Du treue Jungfrau
Du Spiegel der Gerechtigkeit
Du Sitz der Weisheit
Du Ursache unserer Freude
Du geistliches Gefäβ
Du ehrwürdiges Gefäβ
Du Kelch der Hingabe
Du geheimnisvolle Rose
Du Turm Davids
Du elfenbeinerner Turm
Du goldenes Haus
Du Arche des Bundes
Du Pforte des Himmels
Du Morgenstern
Du Heil der Kranken
Du Zuflucht der Sünder
Du Trösterin der Betrübten
Du Hilfe der Christen
Du Königin der Engel
Du Königin der Patriarchen
Du Königin der Propheten
Du Königin der Apostel
Du Königin der Märtyrer
Du Königin der Bekenner
Du Königin der Jungfrauen
Du Königin aller Heiligen
Du Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen
Du Königin des Friedens
Du Königin, in den Himmel aufgenommen
Du Königin des heiligen Rosenkranzes

Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt
verschone uns, o Herr.
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt,
erhöre uns, o Herr.
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt,
erbarme dich unser, o Herr.

Bitte für uns, o heilige Gottesmutter.
Auf dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.
Gütiger Gott, du hast allen Menschen Maria zur Mutter gegeben; höre auf ihre Fürsprache; nimm von uns die Traurigkeit dieser Zeit, dereinst aber gib uns die ewige Freude. Durch Christus, unsern Herrn. Amen.