„Geheiligt werde dein Name“, heißt es, „zu uns komme dein Reich“! „Welchen Wert haben wohl diese Worte in meiner Not“? – könnte vielleicht jemand sagen, der entweder für die begangenen Sünden in bitterer Reue Buße tut oder zur Errettung aus der Versuchung, die ihn mächtig bedrängt, Gott zu Hilfe rufen möchte.
Vor seinem Blicke steht drohend immerdar derjenige, der ihm durch Anreizung zur Sünde unaufhörlich zusetzt: hier suchen Zornesausbrüche den Verstand außer Fassung zu bringen; dort wollen törichte Begierden die Spannkraft der Seele entnerven; wieder von einer anderen Seite zieht die Habsucht den Schleier der Blindheit über das sonst klare Auge des Geistes; oder auch Hochmut, Stolz, Hass und die ganze übrige Reihe der wider uns kämpfenden Feinde umlagern wie ein wütender Haufe, der uns umkreist, unsere Seele und stürzen sie in äußerste Gefahr. Wer nun nach einem mächtigeren Helfer gegen solche Feinde sich sehnt, um ihnen zu entrinnen: welche Worte könnte dieser mit größerem Rechte gebrauchen, als die des großen David, der da also flehte: „möge ich gerettet werden aus der Hand derer, die mich hassen“! (Ps 68,15) oder „Rückwärts mögen sich wenden meine Feinde“! (Ps 55,10) und „Verleihe uns, o Gott, deine Hilfe in unserer Bedrängnis“! (Ps 59,13) oder wie immer die Anrufungen lauten, durch die wir uns den Beistand Gottes gegen unsere Widersacher herabrufen könnten.
Was sagt nun dagegen das Gebet, das der Herr uns aufgetragen? „Geheiligt werde dein Name“! Wie? Wäre es denkbar, dass, wenn wir nicht darum bitten, der Name Gottes nicht heilig wäre? Und brauchen wir zu beten: „Zu uns komme dein Reich“? Was wäre denn dem Reiche, oder der Macht Gottes nicht unterworfen? – Gottes, der mit seiner Spanne den ganzen Himmel umfasst, wie Isaias sagt (40,12) – Gottes, der dem Festland mit Allgewalt gebietet und das Meer völlig beherrscht, - Gottes, der die ganze Schöpfung, sowohl die irdische wie die überirdische, auf seinen Händen trägt? Wenn also der Name Gottes immer schon heilig ist, und nichts der Herrschaft Gottes sich entziehen kann, vielmehr Gott ohnehin alles und jedes beherrscht und an Heiligkeit, weil durchaus fehlerlos und ganz vollkommen, nicht mehr zunehmen kann, was bedarf es noch der Bitte: „Geheiligt werde dein Name, zu uns komme dein Reich“?
Oder gibt uns vielleicht das göttliche Wort in der Form dieser Bitte die Lehre, dass die menschliche Natur aus sich ohnmächtig ist, Gutes zu erreichen, und dass all unser Streben nicht ans Ziel kommt, wenn Gottes Hilfe nicht mit uns ist? Das höchste und notwendigste Gut besteht nun darin, dass der Name Gottes durch mein Leben verherrlicht werde.
Was aber hiermit gemeint ist, dürfte uns klar werden, wenn wir das Gegenteil in Betracht ziehen. Irgendwo in der Heiligen Schrift habe ich gelesen, dass sie jene verdammt, welche sich einer Lästerung Gottes schuldig machen. So sagt sie: „Wehe denen, durch die mein Name unter den Völkern gelästert wird“!(Is. 52,5; Röm. 2,21). Dies Wort ist also zu verstehen: alle, welche noch nicht an die Verkündigung der Wahrheit glauben, schauen begierig auf das Leben derer, welche sich zu dem Glauben an die hochheilige Lehre bekennen. Wenn nun manche zwar den Namen eines Gläubigen angenommen haben, ihr Leben aber diesem Namen widerspricht, weil sie entweder durch Habsucht Götzendienst treiben oder in Trunksucht und Ausgelassenheit den Anstand verletzen oder sich im Schlamme der Liederlichkeit wie Schweine wälzen: so kann man von Seiten der Ungläubigen gar leicht Reden hören, die ihre Anklage nicht gegen die Gesinnung derer richten, die ein schlechtes Leben führen, sondern sich dahin äußern, die heilige Lehre gestatte ein solches. Hierbei lassen sie sich von der Ansicht leiten; der oder jener Gläubige würde nicht so schmähsüchtig, habgierig, räuberisch oder sonst so schlecht sein, wenn es nicht von seiner Religion irgendwie erlaubt wäre. Deshalb richtet die Heilige Schrift gegen solche Gläubige eine schwere Drohung, indem sie ihnen zuruft: „Wehe denen, durch welche mein Name unter den Völkern gelästert wird“.
Dieser Schriftstelle entgegengesetzt ist unser Gebetswort; es dürfte an der Zeit sein, es reiflich zu erwägen. So muss ich denn, glaube ich, vor allem darum beten und das zur Hauptangelegenheit meines Gebetes machen, dass der Name Gottes durch mein Leben nicht gelästert, sondern verherrlicht und geheiligt werde. Durch dich demnach, will der Herr sagen, soll mein herrlicher Name, den du anrufst, geheiligt werden, „auf dass die Menschen die guten Werke sehen und den Vater preisen, der im Himmel ist“ (Matth. 5,46).
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Mittwoch, 20. Juli 2011
Dienstag, 19. Juli 2011
Cyprian von Kartago: Geheiligt werde Dein Name
Welch große Nachsicht aber ist es von dem Herrn, welch reiche Fülle seiner Gnade und Güte gegen uns, dass er nicht nur wünschte, wir sollten unser Gebet im Angesichte Gottes in der Weise verrichten, dass wir Gott unseren Vater nennen, sondern dass auch wir ebenso gut Söhne Gottes heißen, wie Christus Gottes Sohn ist! Diese Bezeichnung würde keiner von uns beim Gebete in den Mund zu nehmen wagen, hätte nicht er selbst uns gestattet, so zu beten. Darum sollten wir, geliebteste Brüder, stets daran denken und uns dessen bewusst bleiben: wenn wir Gott unseren Vater nennen, dann müssen wir auch als Söhne Gottes uns benehmen, damit ebenso, wie wir uns darin gefallen, Gott zum Vater zu haben, auch er an uns sein Gefallen hat. Lasst uns wandeln als Tempel Gottes, damit man sieht, dass Gott in uns wohnt!
Wir fahren dann fort: „Geheiliget werde dein Name“, nicht als ob wir Gott wünschten, er möge durch unsere Gebete geheiligt werden, sondern weil wir Gott darum bitten, dass sein Name i n u n s geheiligt werde. Von wem könnte aber Gott geheiligt werden, der doch selbst heiligt? Aber weil er selbst gesagt hat: „Seid heilig, weil auch ich heilig bin“, so bitten und flehen wir darum, dass wir, die wir in der Taufe geheiligt worden sind, in dem verharren, was wir zu sein angefangen haben. Und darum beten wir Tag für Tag; denn uns tut tägliche Heiligung Not, damit wir, die wir tagtäglich sündigen, unsere Sünden durch beständige Heiligung wieder reinwaschen.
Wir fahren dann fort: „Geheiliget werde dein Name“, nicht als ob wir Gott wünschten, er möge durch unsere Gebete geheiligt werden, sondern weil wir Gott darum bitten, dass sein Name i n u n s geheiligt werde. Von wem könnte aber Gott geheiligt werden, der doch selbst heiligt? Aber weil er selbst gesagt hat: „Seid heilig, weil auch ich heilig bin“, so bitten und flehen wir darum, dass wir, die wir in der Taufe geheiligt worden sind, in dem verharren, was wir zu sein angefangen haben. Und darum beten wir Tag für Tag; denn uns tut tägliche Heiligung Not, damit wir, die wir tagtäglich sündigen, unsere Sünden durch beständige Heiligung wieder reinwaschen.
Montag, 18. Juli 2011
Bernard von Clairvaux: Mariä Namen.
Und der Name der Jungfrau war Maria - Stern des Meeres
„Der Name der Jungfrau“ sagt der Evangelist, „war Maria“. Wir wollen ein wenig über diesen Namen sprechen. Er heißt übersetzt: Stern des Meeres und eignet sich sehr wohl für die Jungfrau-Mutter. Sehr zutreffend nämlich ist sie einen Stern vergleichbar. Wie der Stern ohne Einbuße seiner selbst seinen Strahl aussendet, so hat sie als Jungfrau den Sohn geboren, ohne dass ihre Jungfräulichkeit gemindert wurde. Der Strahl mindert nicht des Sternes Helligkeit, so auch nicht der Sohn die Unversehrtheit der Jungfrau. Sie ist jener hehre Stern, aufgegangen aus Jakob, dessen Strahl die ganze Welt erleuchtet, dessen Glanz die Himmel überstrahlt, die Tiefen durchdringt und alle Lande erhellt. Er erwärmt mehr den Geist als den Körper, lässt die Tugenden reifen und verbrennt die Laster. Sie ist, sage ich, jener herrliche, auserlesene Stern, unendlich erhoben über das weite Meer, strahlend durch Verdienste, leuchtend als Vorbild.
Wenn du erfährst, dass dieses Erdenleben mehr ein Dahintreiben in Wellen, Wind und Wetter ist als ein Dahinschreiten auf festem Land: wende deine Augen nicht ab vom Licht dieses Sternes, damit du nicht untergehst in den Stürmen. Wenn die Sturmwinde der Versuchungen daherbrausen, wenn du zwischen die Klippen der Drangsale verschlagen wirst, blick auf zum Stern, ruf zu Maria! Wenn dich emporschleudern Wogen des Stolzes, des Ehrgeizes, der Verleumdung, der Eifersucht- blick auf zum Stern, ruf zu Maria! Wenn Zorn, Habsucht oder Begierde des Fleisches deine Seele erschüttern- blick auf zu Maria! Wenn dich die Last der Sünden drückt und die Schmach des Gewissens beschämt, wenn dich die Strenge des Gerichtes schreckt, wenn du drohst von abgrundtiefer Traurigkeit und Verzweiflung verschlungen zu werden- denk an Maria!
In Gefahren, in Ängsten, in Zweifeln- denk an Maria, ruf zu Maria! Ihr Name weiche nicht aus deinem Munde, weiche nicht aus deinem Herzen! Damit du aber ihre Hilfe und Fürbitte erlangest, vergiss nicht das Vorbild ihres Wandels! Folge ihr, und du wirst nicht vom Wege weichen. Bitte sie, und niemals bist du hoffnungslos. Denk an sie, dann irrst du nicht. Hält sie dich fest, wirst du nicht fallen. Schützt sie dich, dann fürchte nichts. Führt sie dich, wirst du nicht müde. Ist sie gnädig, dann kommst du ans Ziel und wirst erfahren, wie richtig es heißt: Und der Name der Jungfrau war Maria – Stern des Meeres.
„Der Name der Jungfrau“ sagt der Evangelist, „war Maria“. Wir wollen ein wenig über diesen Namen sprechen. Er heißt übersetzt: Stern des Meeres und eignet sich sehr wohl für die Jungfrau-Mutter. Sehr zutreffend nämlich ist sie einen Stern vergleichbar. Wie der Stern ohne Einbuße seiner selbst seinen Strahl aussendet, so hat sie als Jungfrau den Sohn geboren, ohne dass ihre Jungfräulichkeit gemindert wurde. Der Strahl mindert nicht des Sternes Helligkeit, so auch nicht der Sohn die Unversehrtheit der Jungfrau. Sie ist jener hehre Stern, aufgegangen aus Jakob, dessen Strahl die ganze Welt erleuchtet, dessen Glanz die Himmel überstrahlt, die Tiefen durchdringt und alle Lande erhellt. Er erwärmt mehr den Geist als den Körper, lässt die Tugenden reifen und verbrennt die Laster. Sie ist, sage ich, jener herrliche, auserlesene Stern, unendlich erhoben über das weite Meer, strahlend durch Verdienste, leuchtend als Vorbild.
Wenn du erfährst, dass dieses Erdenleben mehr ein Dahintreiben in Wellen, Wind und Wetter ist als ein Dahinschreiten auf festem Land: wende deine Augen nicht ab vom Licht dieses Sternes, damit du nicht untergehst in den Stürmen. Wenn die Sturmwinde der Versuchungen daherbrausen, wenn du zwischen die Klippen der Drangsale verschlagen wirst, blick auf zum Stern, ruf zu Maria! Wenn dich emporschleudern Wogen des Stolzes, des Ehrgeizes, der Verleumdung, der Eifersucht- blick auf zum Stern, ruf zu Maria! Wenn Zorn, Habsucht oder Begierde des Fleisches deine Seele erschüttern- blick auf zu Maria! Wenn dich die Last der Sünden drückt und die Schmach des Gewissens beschämt, wenn dich die Strenge des Gerichtes schreckt, wenn du drohst von abgrundtiefer Traurigkeit und Verzweiflung verschlungen zu werden- denk an Maria!
In Gefahren, in Ängsten, in Zweifeln- denk an Maria, ruf zu Maria! Ihr Name weiche nicht aus deinem Munde, weiche nicht aus deinem Herzen! Damit du aber ihre Hilfe und Fürbitte erlangest, vergiss nicht das Vorbild ihres Wandels! Folge ihr, und du wirst nicht vom Wege weichen. Bitte sie, und niemals bist du hoffnungslos. Denk an sie, dann irrst du nicht. Hält sie dich fest, wirst du nicht fallen. Schützt sie dich, dann fürchte nichts. Führt sie dich, wirst du nicht müde. Ist sie gnädig, dann kommst du ans Ziel und wirst erfahren, wie richtig es heißt: Und der Name der Jungfrau war Maria – Stern des Meeres.
Donnerstag, 14. Juli 2011
Bernhardin von Siena: Über den Namen Jesus.
Der Name Jesus ist der Glanz der Prediger, weil er das Verkündigen und das Hören des Gotteswortes zum hellen Leuchten bringt. Woher, meinst du, kommt auf dem ganzen Erdkreis so schnell und glühend das Licht des Glaubens, wenn nicht dadurch, dass Jesus verkündigt wird? Hat Gott uns nicht durch das Licht und Lieblichkeit dieses Namens „in sein wunderbares Licht gerufen“? Wir sind erleuchtet, wir schauen das Licht in seinem Licht. Darum sagt uns der Apostel mit Recht: „Einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr durch den Herrn Licht geworden. Lebt als Kinder des Lichts“!
Daher muss dieser Name verkündet werden, damit er leuchtet und nicht verschwiegen wird. Aber auch in der Predigt darf der Name nicht mit einem unreinen Herzen und einem befleckten Mund ausgesprochen werden. Er muss in einem erlesenen Gefäß aufbewahrt und aus ihm heraus verkündet werden.
Darum sagt der Herr vom Apostel: „Dieser Mann ist mir ein erlesenes Gefäß, damit er meinen Namen vor Völker und Könige und die Söhne Israels trägt“. Ein mir erlesenes Gefäß, sagt er, in dem eine kostbare Flüssigkeit zum Kauf angeboten wird. Sie reizt zum Trinken, da sie in auserwählten Gefäßen glänzt und leuchtet: „damit es meinen Namen trägt“, wie Gott sagt.
Wie nach dem Abernten der Äcker die trockenen und nutzlosen Dornsträucher angezündet und im Feuer verbrannt werden und wie beim Aufgehen der Sonnenstrahlen die Finsternis vertrieben wird und die Diebe, die nächtlichen Streuner und Einbrecher sich verstecken, so war es, als Paulus den Völkern predigte: ein lautes Donnern, ein Blitzen, heller als Feuer, heller als die aufgehende Sonne. Der Unglaube wurde verzehrt, die Falschheit verging, die Wahrheit leuchtete auf: wie bei einer Wachskerze die sich im Brand der Flamme verflüssigt.
Paulus verbreitete nämlich überall den Namen Jesus in Worten und Briefen, durch seine Wunder und sein Beispiel. Er lobte den Namen Jesus beharrlich, er lobte ihn in Danksagung.
Diesen Namen trug der Apostel „vor Völker und Könige und die Söhne Israels“ wie ein Licht. Er erleuchtete damit die Völker und rief überall: „Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe. Darum lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts! Lasst uns ehrenhaft leben wie am Tage, ohne maßloses Essen und Trinken, ohne Unzucht und Ausschweifung, ohne Streit und Eifersucht“. Er zeigte allen die brennende und strahlende Lampe auf dem Leuchter und verkündete überall „Jesus Christus, und zwar als den Gekreuzigten“.
Darum jubelt die Kirche, seine Braut, immer auf sein Zeugnis gestützt, mit dem Propheten: „Gott, du hast mich gelehrt von Jugend auf, und noch heute verkünde ich dein wunderbares Walten“. „Noch heute“, das heißt: immer. Der Prophet ermuntert auch: „Singt dem Herrn und preist seinen Namen, verkündet sein Heil von Tag zu Tag“: Jesus, unsern Erlöser!
Daher muss dieser Name verkündet werden, damit er leuchtet und nicht verschwiegen wird. Aber auch in der Predigt darf der Name nicht mit einem unreinen Herzen und einem befleckten Mund ausgesprochen werden. Er muss in einem erlesenen Gefäß aufbewahrt und aus ihm heraus verkündet werden.
Darum sagt der Herr vom Apostel: „Dieser Mann ist mir ein erlesenes Gefäß, damit er meinen Namen vor Völker und Könige und die Söhne Israels trägt“. Ein mir erlesenes Gefäß, sagt er, in dem eine kostbare Flüssigkeit zum Kauf angeboten wird. Sie reizt zum Trinken, da sie in auserwählten Gefäßen glänzt und leuchtet: „damit es meinen Namen trägt“, wie Gott sagt.
Wie nach dem Abernten der Äcker die trockenen und nutzlosen Dornsträucher angezündet und im Feuer verbrannt werden und wie beim Aufgehen der Sonnenstrahlen die Finsternis vertrieben wird und die Diebe, die nächtlichen Streuner und Einbrecher sich verstecken, so war es, als Paulus den Völkern predigte: ein lautes Donnern, ein Blitzen, heller als Feuer, heller als die aufgehende Sonne. Der Unglaube wurde verzehrt, die Falschheit verging, die Wahrheit leuchtete auf: wie bei einer Wachskerze die sich im Brand der Flamme verflüssigt.
Paulus verbreitete nämlich überall den Namen Jesus in Worten und Briefen, durch seine Wunder und sein Beispiel. Er lobte den Namen Jesus beharrlich, er lobte ihn in Danksagung.
Diesen Namen trug der Apostel „vor Völker und Könige und die Söhne Israels“ wie ein Licht. Er erleuchtete damit die Völker und rief überall: „Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe. Darum lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts! Lasst uns ehrenhaft leben wie am Tage, ohne maßloses Essen und Trinken, ohne Unzucht und Ausschweifung, ohne Streit und Eifersucht“. Er zeigte allen die brennende und strahlende Lampe auf dem Leuchter und verkündete überall „Jesus Christus, und zwar als den Gekreuzigten“.
Darum jubelt die Kirche, seine Braut, immer auf sein Zeugnis gestützt, mit dem Propheten: „Gott, du hast mich gelehrt von Jugend auf, und noch heute verkünde ich dein wunderbares Walten“. „Noch heute“, das heißt: immer. Der Prophet ermuntert auch: „Singt dem Herrn und preist seinen Namen, verkündet sein Heil von Tag zu Tag“: Jesus, unsern Erlöser!
Dienstag, 12. Juli 2011
Heinrich Seuse: Über die Verehrung des göttlichen Namens Jesu.
Wie ein Siegelring lege mich um dein Herz
Der allmächtige und ewige Gott verlangt von der reinen Seele die Erfüllung einer Bitte und sagt: „Lege mich wie einen Siegelring um dein Herz“!
Ein bewährter Gottesfreund soll jederzeit einen Vorrat guter Bilder oder Sprüche haben, sie in seiner Seele hin und her zu wenden, damit sein Herz zu Gott entzündet werde.
Denn das ist das Höchste, was wir in diesem Leben haben können, dass wir oft an Gott denken, das Herz in ihn vertiefen, oft von ihm sprechen, seine liebevollen Worte in uns aufnehmen, um seinetwillen alle Dinge ihm überlassen und sie tun, ihn allein im Sinne haben. Unsere Augen sollen in Liebe zu ihm aufschauen, die Ohren sich seinem Willen öffnen, Herz, Sinne und Gemüt ihn voll Liebe umfassen. Erzürnten wir ihn, so sollen wir zu ihm flehen; legt er uns Schweres auf, so sollen wir darin ertragen; verbirgt er sich, so sollen wir ihn, den Geliebten, suchen und nicht ablassen, bis wir ihn wieder und wieder finden. Haben wir ihn gefunden, so sollen wir ihn liebevoll und ehrenvoll bei uns behalten.
Wir mögen stehen oder gehen, essen oder trinken, stets sei das goldene Kleinod des Namens Jesu unseren Herzen eingezeichnet. Können wir nicht anders, so sollen wir ihn durch unsere Augen in unsere Seele prägen, seinen zarten Namen im Munde hin und her wenden, er soll wachend in unserem Denken so fest verankert sein, dass wir nachts davon träumen. Sprechen wir mit dem Propheten: Ach, geliebter Gott, ewige Weisheit, wie bist du der Seele, die dich sucht, dich allein begehrt, so gut!
Das, seht, ist die beste Übung, die ihr vornehmen könnt; denn die Krone aller frommen Übung ist das Gebet, und alles Übrige ist darauf als auf sein Ziel zu richten. Was tun die Bewohner des Himmels anderes als den Geliebten anschauen, lieben und loben?
Je liebevoller wir also den Herrn, unseren Gott, die ewige Weisheit, an unser Herz drücken, je häufiger wir sie anblicken, je traulicher wir sie in unser Herz einschließen, um so gütiger werden wir hier und in der ewigen Seligkeit von ihr umfangen werden.
Der allmächtige und ewige Gott verlangt von der reinen Seele die Erfüllung einer Bitte und sagt: „Lege mich wie einen Siegelring um dein Herz“!
Ein bewährter Gottesfreund soll jederzeit einen Vorrat guter Bilder oder Sprüche haben, sie in seiner Seele hin und her zu wenden, damit sein Herz zu Gott entzündet werde.
Denn das ist das Höchste, was wir in diesem Leben haben können, dass wir oft an Gott denken, das Herz in ihn vertiefen, oft von ihm sprechen, seine liebevollen Worte in uns aufnehmen, um seinetwillen alle Dinge ihm überlassen und sie tun, ihn allein im Sinne haben. Unsere Augen sollen in Liebe zu ihm aufschauen, die Ohren sich seinem Willen öffnen, Herz, Sinne und Gemüt ihn voll Liebe umfassen. Erzürnten wir ihn, so sollen wir zu ihm flehen; legt er uns Schweres auf, so sollen wir darin ertragen; verbirgt er sich, so sollen wir ihn, den Geliebten, suchen und nicht ablassen, bis wir ihn wieder und wieder finden. Haben wir ihn gefunden, so sollen wir ihn liebevoll und ehrenvoll bei uns behalten.
Wir mögen stehen oder gehen, essen oder trinken, stets sei das goldene Kleinod des Namens Jesu unseren Herzen eingezeichnet. Können wir nicht anders, so sollen wir ihn durch unsere Augen in unsere Seele prägen, seinen zarten Namen im Munde hin und her wenden, er soll wachend in unserem Denken so fest verankert sein, dass wir nachts davon träumen. Sprechen wir mit dem Propheten: Ach, geliebter Gott, ewige Weisheit, wie bist du der Seele, die dich sucht, dich allein begehrt, so gut!
Das, seht, ist die beste Übung, die ihr vornehmen könnt; denn die Krone aller frommen Übung ist das Gebet, und alles Übrige ist darauf als auf sein Ziel zu richten. Was tun die Bewohner des Himmels anderes als den Geliebten anschauen, lieben und loben?
Je liebevoller wir also den Herrn, unseren Gott, die ewige Weisheit, an unser Herz drücken, je häufiger wir sie anblicken, je traulicher wir sie in unser Herz einschließen, um so gütiger werden wir hier und in der ewigen Seligkeit von ihr umfangen werden.
Samstag, 9. Juli 2011
Thomas von Aquin: Der Name Jesus ist von großer und starker Kraft
„Man gab ihm den Namen Jesus“. Bekanntlich wird immer dem einzelnen Menschen sein Name gegeben von einem Merkmal seiner Person her oder von der Zeit her so wie die Namen von Heiligen manchmal denen gegeben werden, die an ihrem Fest zur Welt kommen oder von der Verwandtschaft oder sonst einem Merkmal her. Die Namen aber, die von Gott gegeben werden, bedeuten immer irgendeine ungeschuldete göttliche Gabe, die denen geschenkt wird, die den Namen erhalten, wie dem Abraham gesagt wird: „Du wirst Abraham heißen; denn zum Stammvater einer Menge von Völkern habe ich dich bestimmt“; und dem Petrus wurde gesagt: „Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen“. Da nun dem Menschen Christus die Gnadengabe verliehen wurde, dass durch ihn alle gerettet würden, ist seine Name zutreffend: Jesus, d.h. Retter.
Es ist nun festzustellen, dass dieser Name Jesus eine große und Starke Kraft hat. Er ist nämlich Schutz für diejenigen, die ihre Sünden bereuen, Heilmittel für die Kranken, Stärkung für die Kämpfenden, Beistand für die Betenden: denn er schenkt die Vergebung der Sünden, die Gnade der Gesundheit, den Sieg über die Versuchung, Kraft und Zuversicht, um das Heil zu erlangen.
Beachte auch das Wort des Bernhard über die Beschneidung Christi und die Verleihung seines Namens: „Ein großes und wunderbares Heilszeichen: das Kind wird beschnitten und Jesus genannt. Wozu diese Verbindung? Erkenne doch den Mittler zwischen Gott und den Menschen, der von dem Anbeginn seiner Geburt das Menschliche mit dem Göttlichen, das Niedrigste mit dem Höchsten vereinigt hat. Er wurde von einer Frau geboren, aber bei welcher Frau kam die Frucht ihres Leibes so zur Welt, dass die Jungfräulichkeit nicht verloren ging; in Windeln wurde er gewickelt, aber diese Windeln wurden durch das Lob der Engel geehrt; verborgen wurde er in der Krippe, doch bekannt gemacht durch den vom Himmel strahlenden Stern“. So beweist die Beschneidung die Wahrheit der angenommenen Menschennatur, und der Name der über jedem Namen ist, zeigt an die erhabene Herrlichkeit.
(Aus den Kleinschriften)
Es ist nun festzustellen, dass dieser Name Jesus eine große und Starke Kraft hat. Er ist nämlich Schutz für diejenigen, die ihre Sünden bereuen, Heilmittel für die Kranken, Stärkung für die Kämpfenden, Beistand für die Betenden: denn er schenkt die Vergebung der Sünden, die Gnade der Gesundheit, den Sieg über die Versuchung, Kraft und Zuversicht, um das Heil zu erlangen.
Beachte auch das Wort des Bernhard über die Beschneidung Christi und die Verleihung seines Namens: „Ein großes und wunderbares Heilszeichen: das Kind wird beschnitten und Jesus genannt. Wozu diese Verbindung? Erkenne doch den Mittler zwischen Gott und den Menschen, der von dem Anbeginn seiner Geburt das Menschliche mit dem Göttlichen, das Niedrigste mit dem Höchsten vereinigt hat. Er wurde von einer Frau geboren, aber bei welcher Frau kam die Frucht ihres Leibes so zur Welt, dass die Jungfräulichkeit nicht verloren ging; in Windeln wurde er gewickelt, aber diese Windeln wurden durch das Lob der Engel geehrt; verborgen wurde er in der Krippe, doch bekannt gemacht durch den vom Himmel strahlenden Stern“. So beweist die Beschneidung die Wahrheit der angenommenen Menschennatur, und der Name der über jedem Namen ist, zeigt an die erhabene Herrlichkeit.
(Aus den Kleinschriften)
Donnerstag, 7. Juli 2011
Bernard von Clairvaux: Jesu dulcis memoria
O lieber Jesu, denk ich dein,
strömt Glück in meine Seele ein;
doch meine höchste Freude ist,
wenn du, o Jesu, bei mir bist.
Kein Lied so sehr zu Herzen dringt,
kein Klang, kein Ton so lieblich klingt,
kein Name bringt so reichen Lohn
als Jesus Christus, Gottes Sohn.
Du tröstest den, der Buße tut,
gibst dem, der bittet neuen Mut;
dich suchen, nimmt von uns das Leid,
dich finden, welche Seligkeit!
Kein Wort, o Jesu, würdig preist
Die Güte, die du uns erweist.
Nur wer sich ganz in dich versenkt,
verspürt, was deine Liebe schenkt.
O Jesu, der uns Freude bringt,
du Quell, aus dem uns Kraft entspringt,
Licht, das uns Gottes Liebe zeigt,
die alles Sehnen übersteigt.
Du unser Glück in dieser Zeit,
du Sonne unserer Ewigkeit,
in dir erstrahlt der Gottheit Schein;
lass uns mit dir verherrlicht sein. Amen.
strömt Glück in meine Seele ein;
doch meine höchste Freude ist,
wenn du, o Jesu, bei mir bist.
Kein Lied so sehr zu Herzen dringt,
kein Klang, kein Ton so lieblich klingt,
kein Name bringt so reichen Lohn
als Jesus Christus, Gottes Sohn.
Du tröstest den, der Buße tut,
gibst dem, der bittet neuen Mut;
dich suchen, nimmt von uns das Leid,
dich finden, welche Seligkeit!
Kein Wort, o Jesu, würdig preist
Die Güte, die du uns erweist.
Nur wer sich ganz in dich versenkt,
verspürt, was deine Liebe schenkt.
O Jesu, der uns Freude bringt,
du Quell, aus dem uns Kraft entspringt,
Licht, das uns Gottes Liebe zeigt,
die alles Sehnen übersteigt.
Du unser Glück in dieser Zeit,
du Sonne unserer Ewigkeit,
in dir erstrahlt der Gottheit Schein;
lass uns mit dir verherrlicht sein. Amen.
Mittwoch, 22. Juni 2011
Franz von Sales: ”Wunderbar ist sein Name”
Wir erkennen Gott nicht, wie er seinem innersten Wesen nach ist, sondern nur so, wie er sich uns in seinem Werken zeigt. Darum nennen wir ihn mit verschiedenen Namen, als ob er eine Vielzahl gearteter Vollkommenheiten besäße.
Kein Mensch und kein Engel vermag die Herrlichkeit Gottes mit einem Namen zu nennen, der sein Wesen ausdrückt. Der Herr hat einen Namen, den niemand kennt als er allein (Offb. 19,12), weil nur er seine unendliche Vollkommenheit ganz erfasst.
Darum antwortet Gott dem Vater Samsons, der nach seinem Namen fragt, durch den Mund des Engels: „Warum fragst du nach meinem Namen, der wunderbar ist?“ (Ri 13,18) Es ist, als wollte er sagen: „Die Geschöpfe können wohl meinen Namen bewundern, doch sie vermögen ihn nicht auszusprechen. Sie sollen ihn anbeten, doch ich allein verstehe ihn, da ich durch ihn meine Erhabenheit ausdrücke.“
Da unser Geist zu schwach ist, um sich diese unermessliche Erhabenheit vorzustellen, müssen wir verschiedene Eigenschaften ins Auge fassen, wenn wir von Gott sprechen. Wir sagen: Gott ist gütig, weise, allmächtig, gerecht, heilig, unendlich, unsterblich, unsichtbar. Gewiss, dies alles trifft wirklich auf Gott zu, da er weit mehr ist als das; doch er ist auf eine so reine, herrliche, erhabene Weise, dass er in einer ganz einfachen Vollkommenheit das Wesen, die Wirkkraft und die Erhabenheit aller Vollkommenheiten besitzt.
Wie heißt es doch im Buch Sirach (43,27ff)? „Er ist alles. Wie können wir ihn preisen? Er ist ja noch größer als alle seine Werke. Ehrfurchtgebietend und überaus groß ist der Herr, und wunderbar ist seine Macht. Erhebt den Herrn mit Lobpreis, so hoch ihr könnt: er ist doch immer noch erhabener. Lobpreiset ihn mit allen Kräften und werdet nicht müde! Ihr kommt doch nicht ans Ende.“ Nie werden wir ihn zu begreifen vermögen, denn „Gott ist größer als unser Herz“ (1 Joh 3,20).
Dennoch soll jeder Geist ihn preisen und ihn mit den erhabensten Namen nennen, die ersonnen werden können. Der größte Lobpreis jedoch, den wir ihm erweisen können, ist das Bekenntnis, dass sein Name über alle Namen erhaben ist und dass wir unfähig sind, ihn geziemend zu verherrlichen.
(Philotea; II Buch, 1. Kap. 60-63.)
Kein Mensch und kein Engel vermag die Herrlichkeit Gottes mit einem Namen zu nennen, der sein Wesen ausdrückt. Der Herr hat einen Namen, den niemand kennt als er allein (Offb. 19,12), weil nur er seine unendliche Vollkommenheit ganz erfasst.
Darum antwortet Gott dem Vater Samsons, der nach seinem Namen fragt, durch den Mund des Engels: „Warum fragst du nach meinem Namen, der wunderbar ist?“ (Ri 13,18) Es ist, als wollte er sagen: „Die Geschöpfe können wohl meinen Namen bewundern, doch sie vermögen ihn nicht auszusprechen. Sie sollen ihn anbeten, doch ich allein verstehe ihn, da ich durch ihn meine Erhabenheit ausdrücke.“
Da unser Geist zu schwach ist, um sich diese unermessliche Erhabenheit vorzustellen, müssen wir verschiedene Eigenschaften ins Auge fassen, wenn wir von Gott sprechen. Wir sagen: Gott ist gütig, weise, allmächtig, gerecht, heilig, unendlich, unsterblich, unsichtbar. Gewiss, dies alles trifft wirklich auf Gott zu, da er weit mehr ist als das; doch er ist auf eine so reine, herrliche, erhabene Weise, dass er in einer ganz einfachen Vollkommenheit das Wesen, die Wirkkraft und die Erhabenheit aller Vollkommenheiten besitzt.
Wie heißt es doch im Buch Sirach (43,27ff)? „Er ist alles. Wie können wir ihn preisen? Er ist ja noch größer als alle seine Werke. Ehrfurchtgebietend und überaus groß ist der Herr, und wunderbar ist seine Macht. Erhebt den Herrn mit Lobpreis, so hoch ihr könnt: er ist doch immer noch erhabener. Lobpreiset ihn mit allen Kräften und werdet nicht müde! Ihr kommt doch nicht ans Ende.“ Nie werden wir ihn zu begreifen vermögen, denn „Gott ist größer als unser Herz“ (1 Joh 3,20).
Dennoch soll jeder Geist ihn preisen und ihn mit den erhabensten Namen nennen, die ersonnen werden können. Der größte Lobpreis jedoch, den wir ihm erweisen können, ist das Bekenntnis, dass sein Name über alle Namen erhaben ist und dass wir unfähig sind, ihn geziemend zu verherrlichen.
(Philotea; II Buch, 1. Kap. 60-63.)
Montag, 20. Juni 2011
Tertullian: Geheiligt werde dein Name
“Wenn wir sagen: ,Geheiligt werde dein Name,’ bitten wir, dass er in uns geheiligt werde, die wir ihm angehören, sowie auch in den anderen, auf welche die Gnade Gottes noch wartet, doch dass wir also auch der Vorschrift gehorchen, für alle, auch für unsere Feinde zu beten. Deshalb bitten wir nicht ausdrücklich ,Geheiligt werde dein Name in uns’, denn wir bitten, dass er in allen Menschen geheiligt werde.“ (Tertullian, or. 3)
Samstag, 18. Juni 2011
Petrus Chrysologus: Geheiligt werde dein Name
„Wir bitten, dass Gott seinen Namen heilige, der durch seine Heiligkeit die ganze Schöpfung rettet und heiligt... Das ist der Name, der der verlorenen Welt das Heil wiedergibt. Aber wir bitten, dass der Name Gottes durch unser Leben in uns geheiligt werde. Handeln wir gut, so wird der Name Gottes gepriesen; handeln wir schlecht, so wird er gelästert dem Wort des Apostels gemäß: Der Name Gottes wird durch uns gelästert unter den Heiden’ (Röm 2,24). Wir bitten deshalb darum, in unseren Seelen ebensoviel Heiligkeit zu verdienen, wie der Name unseres Gottes heilig ist“ (hl. Petrus Chrysologus, serm. 71)
Donnerstag, 14. April 2011
Aus dem Katechismus der Katholischen Kirche: heiliger Namen Jesu
”Jesus” bedeutet auf Hebräisch „Gott rettet“. Bei der Verkündigung gibt der Engel Gabriel ihm den Namen Jesus, der besagt, wer er ist, und zugleich, wozu er gesandt ist. Weil niemand „Sünden vergeben“ kann „außer dem einen Gott“ (Mk 2,7), ist er es, der in Jesus, seinem menschgewordenen ewigen Sohn, „sein Volk von seinen Sünden erlösen“ wird (Mt 1,21). In Jesus fasst also Gott sein ganzes Heilswirken für die Menschen zusammen.
(Katechismus der Katholischen Kirche #430)
(Katechismus der Katholischen Kirche #430)
Ludwig von Granada: Geheiligt werde dein Name
In wunderschöner Ordnung folgt diese Bitte: Geheiligt werde dein Name. Denn habe ich bereits dein Kindesrecht erlangt, so ist meine erste vorzügliche Pflicht, dass ich die Glorie deines heiligen Namens, den Sieg deines Reiches und die Erfüllung deines Willens aller Orten und ohne Unterlass fördere. Was anders fordert auch diese Bitte von mir, als dass ich nach erhaltener Sohneswürde zum Besitz derselben schreite, und alle Pflichten, die dem Sohn obliegen, mit Liebe und Rechtlichkeit erfülle? Wie ein Mensch, der zum Könige, zum Bischofe, oder zu sonst einer hohen Würde erwählt ward, sogleich Besitz von dieser Ehrenstelle nimmt, und darauf sinnt, was seines neuen Amtes ist, so beginne auch ich, nachdem diese neue Würde mir zu Teil ward, nach dem Besitz derselben mich zu sehnen, schreite zu Werke, und verlange, was dem Sohne eines solchen Vaters ziemt: die Ehre deines hochheiligen Namens, die Vermehrung deiner Ehre, die Verbreitung deines Reiches nach meinen Kräften zu fördern, dass dasselbe der ganzen Welt kund werde, und alle deinen heiligen Namen anbeten und verherrlichen. Seinen eigenen Nutzen fördert der Mensch hierdurch, da er mit Gewissheit weiß, dass der Ruhm des Vaters zugleich der Ruhm des Sohnes ist, wie die heilige Schrift es uns bezeugt.
Wohl ist es mir bewusst, o Herr! dass Du meiner Güter nicht bedarfst; denn schwiegen auch die Zungen aller Sterblichen, so rufen alle Geschöpfe mit mächtiger Stimme, preisen Deine Glorie, und fordern einander zu Deinem Lob auf. Schauen wir die himmlischen Geister, so feiern dieselben unablässig Deine Glorie, und singen Dein Lob ohne Unterlass. Wenden wir uns zu dem wunderbaren Bau des Himmels, und betrachten wir mit offenen Augen die Wunder desselben, die Eintracht der untereinander kämpfenden Elemente, die Ebbe und Flut des Meeres, die Quellen sprudelnden Wassers, den beständigen Lauf der Flüsse, die so große Mannigfaltigkeit der Bäume, die unendlich verschiedene Grüne der Kräuter, die Gattungen und Arten so unzählig vieler Tiere, und die Wunder so vieler Dinge, die alle Art und Unzahl übersteigen, und alle nach der eigenen Kraft wirken, womit Deine Hand sie begabt hat: was anders rufen sie uns zu; was anders verkündigen sie uns, als die Herrlichkeit und den Glanz Deines Namens! Alle rufen sie mit lauter Stimme: Du allein bist der lebendige Gott, Du allein der Allmächtige, der Allweise, der Allgütige, der Allerbarmer; Du allein bist gerecht, allein wahrhaft und wunderbar, Du allein würdig, dass alle Wesen ohne Unterlass Dich loben.
Aus ganzen Herzen also wünsche ich, o Gott! dass Dein Name auf der ganzen Erde geheiligt werde, dass alle Zungen und Völker, dass alle Geschlechter und Alter aller Zeiten und Orte sich vereinigen, Deinen heiligen Namen zu preisen und zu verherrlichen. O mein Herrscher! nicht um irdische Reichtümer, nicht um weltliche Ehre, nicht um sinnliche Freuden flehe ich zu Dir; um dies Einzige bitte ich Dich, dass Dein Name geheiligt und auf der ganzen Erde verherrlicht werde! Dies sei meine erste und vorzügliche Bitte, dies mein erster Gedanke, dies das Ziel und die Sehnsucht meines Verlangens. Denn mächtiger als jede andere Liebe muss die Liebe sein, die Dir gebührt. Und verlange ich die Glorie und Seligkeit des Himmels nach diesem Leben, so verleihe mir, o Gott! dass ich sie nicht sowohl zu meinem eigenen Wohl als zu Deinem Ruhme verlange, und die seligen Bewohner Deines ewigen Reiches darum hochbeglückt achte,
Wohl ist es mir bewusst, o Herr! dass Du meiner Güter nicht bedarfst; denn schwiegen auch die Zungen aller Sterblichen, so rufen alle Geschöpfe mit mächtiger Stimme, preisen Deine Glorie, und fordern einander zu Deinem Lob auf. Schauen wir die himmlischen Geister, so feiern dieselben unablässig Deine Glorie, und singen Dein Lob ohne Unterlass. Wenden wir uns zu dem wunderbaren Bau des Himmels, und betrachten wir mit offenen Augen die Wunder desselben, die Eintracht der untereinander kämpfenden Elemente, die Ebbe und Flut des Meeres, die Quellen sprudelnden Wassers, den beständigen Lauf der Flüsse, die so große Mannigfaltigkeit der Bäume, die unendlich verschiedene Grüne der Kräuter, die Gattungen und Arten so unzählig vieler Tiere, und die Wunder so vieler Dinge, die alle Art und Unzahl übersteigen, und alle nach der eigenen Kraft wirken, womit Deine Hand sie begabt hat: was anders rufen sie uns zu; was anders verkündigen sie uns, als die Herrlichkeit und den Glanz Deines Namens! Alle rufen sie mit lauter Stimme: Du allein bist der lebendige Gott, Du allein der Allmächtige, der Allweise, der Allgütige, der Allerbarmer; Du allein bist gerecht, allein wahrhaft und wunderbar, Du allein würdig, dass alle Wesen ohne Unterlass Dich loben.
Aus ganzen Herzen also wünsche ich, o Gott! dass Dein Name auf der ganzen Erde geheiligt werde, dass alle Zungen und Völker, dass alle Geschlechter und Alter aller Zeiten und Orte sich vereinigen, Deinen heiligen Namen zu preisen und zu verherrlichen. O mein Herrscher! nicht um irdische Reichtümer, nicht um weltliche Ehre, nicht um sinnliche Freuden flehe ich zu Dir; um dies Einzige bitte ich Dich, dass Dein Name geheiligt und auf der ganzen Erde verherrlicht werde! Dies sei meine erste und vorzügliche Bitte, dies mein erster Gedanke, dies das Ziel und die Sehnsucht meines Verlangens. Denn mächtiger als jede andere Liebe muss die Liebe sein, die Dir gebührt. Und verlange ich die Glorie und Seligkeit des Himmels nach diesem Leben, so verleihe mir, o Gott! dass ich sie nicht sowohl zu meinem eigenen Wohl als zu Deinem Ruhme verlange, und die seligen Bewohner Deines ewigen Reiches darum hochbeglückt achte,
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