Freitag, 29. April 2011

Deutsche Dominikaner und das Herz Jesu: Albertus Magnus

In einer größeren Schrift über die Eucharistie führt der heiliger Dominikaner Albertus Magnus (1193- 1280) aus, wie die Liebe des göttlichen Herzens gewesen ist, die uns die Eucharistie geschenkt hat. Er bespricht dabei das heilige Sakrament als Gnade, Geschenk und Speise, als Vereinigung, Opfer und Sakrament. Gleich zu Anfang, weist er auf das Herz des Herrn als den tiefsten Grund der Eucharistie hin.

Das Herz des Herrn, das ganz und gar Gnade ist, in dem die Seele und die Gottheit wohnt, ist die goldene Bundeslade. Darin ist das Manna der Gnade enthalten, die uns die Eucharistie spendet. Denn ohne jegliches Verdienst haben wir ein so hohes Gut der Gnade empfangen. Hier ist in Wahrheit ´Gnade und Wahrheit durch Jesus Christus geworden (Joh 1,17).

Eucharistie wird das Sakrament genannt, weil es uns von der höchsten Freigiebigkeit Gottes gegeben ward. Sie zeigt sich in sechs Dingen, die das Herz in Liebe überwallen lassen: Güte und milde Herablassung, Zuneigung und Mitleid, Liebe und Erbarmen.

Die Güte will sich anderen mitteilen und auf andere überströmen, wie Dionysius sagt. Die Liebe geht hervor aus einem in Glut sich beständig verzehrenden Herzen und will voll Erbarmen anderen sich reichlich mitteilen. Durch die Liebe, die wie ein Feuer das Herz entflammt und sich ganz und gar für den verzehrt, den es liebt, wurde das göttliche Herz zu der übergroßen Freigiebigkeit bewogen, uns die Gnaden zu bereiten. Dies also ist es gewesen, was das Herz Gottes in seiner unermesslichen Freigiebigkeit zu dieser Gnade bewogen hat. All sein Gut lässt er in uns überströmen gleich einem Strom der Freude.

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