Donnerstag, 28. April 2011

Die Kartause - Teil IV - der Spaziergang



Wie der heilige Bruno sagt, wird der allzu schwa che Geist, wenn er durch die strenge Zucht und das geistliche Bemühen ermüdet ist, oft durch die Lieblich keit der Einöde und die Schönheit der Flur aufgerichtet und neu belebt. Daher gehen die Patres einmal in der Woche spazieren, ausgenommen die Karwoche. Die Brüder aber haben einmal im Monat einen Spaziergang. Die Teil nahme ist ihnen freigestellt; sie sollen sich aber wenigstens drei- bis viermal im Jahr daran beteiligen. Bei diesem Spaziergang können nach dem Urteil des Priors Patres und Brüder zusammen gehen. (aus den Statuten des Kartäuserordens)















Unsere Spaziergänge sollen dazu dienen, daß sie die Einheit unserer Seelen und ihren geistlichen Fortschritt fördern. Darum sollen alle denselben Weg zusammen gehen, damit abwechselnd ein jeder mit dem anderen sprechen kann. Scheint es aber aus einem ver nünftigen Grund besser, kann man auch zwei oder drei Gruppen bilden. Muß man unterwegs notgedrungen durch benachbarte Dörfer gehen, soll man sich damit begnügen durchzugehen und große Bescheidenheit wahren. Niemals soll man die Häuser von Weltleuten betreten. Man soll sich mit Fremden in kein Gespräch einlassen und nichts an sie verteilen. Auf den Spazier gangen soll man auch nicht essen oder trinken außer frisches Wasser, falls man an einen Brunnen kommt.



Diese Unterhaltungen sind eingeführt, damit sie die gegenseitige Liebe fördern und eine Hilfe für die Einsamkeit -bieten. Wir sollen uns in acht nehmen vor Geschwätzigkeit, Schreien und ungebührlichem Lachen. Unsere Gespräche seien weder leer noch weltlich, sondern gottbezogen. Selbst den bloßen Anschein von übler Nachrede oder Murren sollen wir sorgfältig mei den. Bei Meinungsverschiedenheiten sollen wir fähig sein, auf den anderen zu hören, und uns bemühen, seine Ansicht zu verstehen, damit das Band der Liebe unter allen Umständen fester werde. (aus den Statuten des Kartäuserordens)





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