Zum ersten Mal erscheint jetzt das heiligste Herz Jesu in der kirchlichen Liturgie, eingeführt durch ein deutsches Fest. Zu den Insignien des alten deutschen Reiches gehörte nämlich neben Krone, Szepter und Reichsapfel auch eine Lanze in die „ein größer Stück der heiligen Lanze“ eingeschlossen war, mit der das Herz des Herrn am Kreuze durchbohrt wurde. Die Kaiserlanze wurde als Hauptstück des Reliqiuenschatzes zu Nürnberg alljährlich am Speerfest feierlich gezeigt.
Süße Lanze, Gottes Seite
Netze dich mit ihrem Blut!
Süßer Speer, aus Gottes Herzen
Rötet dich in Gnadenflut!
Rettung finden alle Sünder
Still in Gottes Gnadenglut.
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Sei gegrüßt, heiligste Lanze, die du geheiligt bist durch das kostbare Blut meines Herrn Jesus Christus. Du hast uns den Weg des Lebens geöffnet, als du die Seite Christi öffnetest und mit dem Wasser und Blute aus der Seite geheiligt wardst.
Ich erstehe durch die Wunde deiner Seite, o Jesu, den Zugang zu deinem allerheiligsten Herzen, um einzugehen in das Innerste deiner göttlichen Liebe. Zu dieser Wunde fliehe ich als zu einem Thron der Stärke und dort verlange ich mich zu bergen, in der Stätte der Ruhe. Amen.
„Dieses Herz wurde durchbohrt von der Lanze Jesu Christi“
Andenken an das Nürnberger Speerfest (14.-15. Jahrhundert)
Zum Andenken an das Fest der heiligen Lanze, das 1354 zuerst für Deutschland gestattet wurde, und das alljährlich zahlreiche Pilger nach Nürnberg führte, nahmen diese von dort als Andenken an das „Speerfest“ Herz-Jesu-Bilder mit, die zuerst mit der Hand und später als Holzschnitt hergestellt wurden.
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