O mein Jesus, menschgewordener Sohn des himmlischen Vaters, aus deinem heiligsten Herzen strömt alle Seligkeit, alle Ruhe, alle Lust, aller Friede, alle Freude, alle Ergötzung, alle Anmut, alles Gute, als aus der vornehmsten Urquelle in die Herzen aller Kinder, aller Kinder Gottes.
Dein heiligstes Herz ist die Quelle aller Heiligkeit, aller Reinheit, aller Vollkommenheit. Dein Herz ist der Altar, auf welchem die vollkommensten Opfer des Lobes, des Dankes und der Anbetung der Heiligsten Dreifaltigkeit dargebracht werden. Nichts im Himmel, nichts auf Erden ist schöner, herrlicher, reiner, süßer und wonnevoller als dein Herz. Es ist der Gegenstand der Liebe, der Verehrung und Anbetung aller Engel und Heiligen im Himmel, aller reinen Seelen auf Erden. O wer gibt mir nur Worte, um diesem Deinem heiligsten Herzen jene Huldigung darzubringen, die ihm gebührt. Wo finde ich eine Sprache, um auszudrücken die Gefühle meines Innersten, wenn ich Dein liebevolles Herz betrachte?
Siehe, in tiefster Ehrfurcht werfe ich mich vor dir nieder, o Jesus, und bete Dein schönstes und süßestes Herz an und bringe ihm dar alles Lob, alle Verherrlichung, die ihm gebührt. O, könnte ich doch mit meinem Blute abwaschen und tilgen all die Schmerzen, die Deinem liebevollsten Herzen, o Jesus, schon angetan wurden; könnte ich tilgen den Schmerz, welcher ihm durch so viele Sünden bereitet worden ist!
O mein Jesus, lasse Dir gefallen mein Verlangen. Ich erkenne, dass ich zu armselig bin, um durch meine Anbetung und Huldigung, Dir Ersatz leisten zu können. Nimm dafür hin die Lobpreisung aller frommen Seelen, aller Heiligen im Himmel, die Dein göttliches Herz so innig lieben und so hoch erfreuen. Mit ihnen vereinige ich mein Verlangen, mit ihnen rufe ich aus: Immerdar sei gelobt und gepriesen das heiligste Herz meines Jesus in alle Ewigkeit.
Amen.
Über den Wert des Gebetes zum heiligsten Herzen wird sie vom Herrn selbst belehrt:
„So oft habe ich dir schon mein Herz zum Zeichen unserer vertrautesten Liebe geschenkt. Wenn du mich deshalb um etwas bitten willst, so weise mich hin auf mein Herz, das ich aus Liebe zu den Menschen in der Menschwerdung angenommen habe, damit ich dir daraus jene Gnaden schenke, um die du mich bittest“
Sigmaringer Johannesgruppe (14.-15. Jahrhundert) |
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