Montag, 23. Mai 2011

Heiliger Hermann Joseph: Summi regis Cor aveto

Hermann, geboren um 1150, stammte aus einer armen Familie in Köln. Von seinem siebten Lebensjahr an bis zu seinem Tod hatte er einen verblüffend selbstverständlichen Umgang mit den Heiligen des Himmels. Mit zwölf Jahren kam er als Schüler zu den Prämonstratensern in Steinfeld in der Eifel. Später trat er in diesen Orden ein und wurde ein vielbegehrter Prediger und Seelenführer. Groß war seine Verehrung der Mutter Gottes und des hl. Josef, dessen Namen er schließlich zu seinem Taufnamen hinzufügte. Er starb 1241 bei Zülpich. Sein Grab ist in Steinfeld.

Eines der verbreitesten und ältesten Herz-Jesu-Gebete ist das Lied Summi regis Cor aveto, das früher dem Hl. Bernhard zugeschrieben wurde, aber zweifellos von der Hand des heiligen Hermann Josefs stammt.


Summi regis Cor aveto,
Te saluto corde laeto.
Te complecti me delectat
Et cor meum hoc affectat,
Ut ad te loquar toleres.

Öffne dich gleich einer Rose,
Duftend aus dem Blätterschoße,
Und vereine meinem Herzen
Deinen Duft und deine Schmerzen.
Wer liebt, was muss der leiden nicht?

Lass mich, Gottesherz, dir singen,
Frohen Herzensgruß dir bringen.
Dich voll Jubel zu umfangen
Sehnt mein Herz sich voll Verlangen.
Lass Zwiesprach halten mich mit dir.

O Herzensrose, lieblich breite
Deinen Duft in Näh und Weite,
Öffne dich mit zarten Schwingen
Lass zu mir den Balsam dringen,
dass auch mein Herz sich dran erfreu´!

Welche Lieb´ hat dich bezwungen!
Welcher Schmerz hat dich durchdrungen,
Als du ganz dich hast enteignet
Und uns liebend zugeeignet,
Dass nicht dem Tod erliegen wir.

Zieh mein Herz zu deinem Herzen,
Dass geheilt in Reueschmerzen,
Es nicht bleib´ in ferner Weite;
Schließ es ein in deine Seite,
Dass es in dir sich finde neu!

O wie bitter, ohne Milde,
War der Tod, der herzlos wilde,
Der das Heiligtum erstrebte,
Drin des Weltalls Leben lebte,
Dich treffend Herz voll Süßigkeit.

Lass es ruhen da und weilen.
Sieh! Es möcht´ dein Leben teilen;
Glühend will es dich empfinden,
Will zu dir den Eingang finden,
Dass liebevoll ich denke dein.

Wasche, heile und erhelle,
Und befrucht´ mich mit der Quelle,
Die, der Seite einst entquollen,
Ward zum Strom, zum gnadenvollen,
Als dich die Lanze hart bedrängt.

Du, die Seligkeit der Deinen,
Lass auch mich dir ganz vereinen,
Lass mich eingehn in dein Leben,
Wolle nicht mir widerstreben.
O schließe in dein Herz mich ein!

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