Montag, 2. Mai 2011

Die Kartause - Teil V - "meine" Brüderzelle


Die in der Verborgenheit der Zelle gefeierte Liturgie ist dem einsamen Leben, das in der Freiheit der Seele besteht, angepaßt. So kann sie am besten mit der Neigung des Herzens übereinstimmen und ist dennoch immer eine Handlung unseres gemeinsamen Lebens. Auf den Klang der Glocke hin beten alle gleichzeitig und machen so das ganze Haus zu einem einzigen Lob der Herrlich keit Gottes. (aus den Statuten des Kartäuserordens)




Wenn wir den Gottesdienst im Chor feiern oder das Offizium in der Zelle verrichten, sprechen wir mit un seren Lippen das Gebet der gesamten Kirche. Denn das Gebet Christi ist nur eines und ergießt sich durch die heilige Liturgie ganz in die einzelnen Glieder seines Leibes. Bei den Einsiedlermönchen aber offenbaren die liturgischen Handlungen auf besondere Weise die Natur der Kirche, in der ja das Menschliche auf das Göttliche hingeordnet und ihm untergeordnet ist, das Sichtbare auf das Unsichtbare, die Tätigkeit auf die Beschauung. (aus den Statuten des Kartäuserordens)


Wohl darf das Haus all das besitzen, was für das Leben der Gemeinschaft gemäß unserer Lebensweise notwendig ist, doch muß jede Form von Luxus, ungeordne tem Gewinnstreben und Güteranhäufung vermieden werden, damit das Zeugnis wahrer Armut gegeben wird. Es ist nämlich nicht damit getan, daß die Mönche im Gebrauch der Güter von den Oberen abhängig sind, sie müssen auch wie Christus tatsächlich Arme sein, deren Schatz im Himmel ist. Nicht allein den Luxus sollen wir fliehen, sondern auch zu große Bequemlichkeit, auf daß alles in unseren Häusern die Einfachheit unserer Lebensweise atme. (aus den Statuten des Kartäuserordens)



Wir wissen, wie sehr die Geduld und die Beharr lichkeit in den uns vom Herrn vorherbestimmten Verhältnissen für die Betrachtung der' göttlichen Ge heimnisse förderlich sind. Unmöglich kann ja ein Mensch seinen Sinn fest auf einen Punkt richten, der nicht zu vor seinen Leib dauernd an einen Ort gebunden hat. Auch der Geist muß unerschütterlich seinem Vorsatz anhangen, damit er sich Dem zu nahen vermag, bei dem es keinen Wechsel gibt und keinen Schatten der Veränderung. (aus den Statuten des Kartäuserordens)



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